Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Kaki
in Breisgau, Kaiserstuhl und Markgräflerland
 
  

Home >Direktvermarktung >Landwirt >Obstbau >Kaki

Kaki, Kakipflaume, Kakibaum, ...

Kaki

Solch prächtige Kakifrüchte lassen sich in Freiburg ernten - und mit zunehmender Erwärmung mehr und mehr.

Kaki, Feigen, Esskastanien und Wein - paradiesisch mediterraner Breisgau

   

Der Obstbau erfordert - wie die anderen Sonderkulturen Gemüsebau, Reben und Tabakbau auch - einen  hohen Arbeitsaufwand. Grund: Im Gegensatz zum Ackerbau können bei den Sonderkulturen nur sehr bedingt eingesetzt werden.
Und Lohn/Arbeit ist teuer.
Deshalb: Erwarten Sie fürs einheimische Obst keinen Schnäppchenpreis - Bezahlen Sie den fairer Preis.
Oder Sie helfen beim Ernten mit!

 

Kaki - Botanik - Bäume im Bild

Kakibaum in Freiburg am 2.11.2008
Kakibaum in Freiburg am 2.11.2008
 
Im Gegenlicht: Kaki am weitgehend entlaubten Kakibaum  
Laub des Kakibaums im Herbst Zweig einer Kakibaums mit Früchten
Laub des Kakibaums im Herbst
  2.11.2008
  Zweig einer Kakibaums mit Früchten
 
Kaki in Campello Alto 5.10.2009
Kakis am Baum im Spätherbst
 
  Kaki in Campello Alto/Umbria 5.10.2009
 
Kakibaum in Freiburg am 19.10.2009 Botanischer Garten am 5.11.2010: Kaki am Eingang Nord
Kakibaum in Freiburg am 19.10.2009
 
Kakibaum in Freiburg am 19.10.2009
- Früchte noch unreif
Botanischer Garten am 5.11.2010: Kaki am Eingang Nord

 

Kaki - Früchte im Bild

Reife Kakipflaumen im Dezember 2007 Zwei Kaki geerntet - noch unreif
Reife Kakipflaumen im Dezember 2007
   
Zwei Kaki geerntet - noch unreif
  im Oktober
Kaki mit dem 4-teiligen Kelch der Blüte an der Frucht
Fünf Kakifrüchte am Baum Halbierte Kakifrucht am 27.11.2008 - endlich reif und lecker
Fünf Kakifrüchte am Baum
 
  Halbierte Kakifrucht am 27.11.2008 - endlich reif und lecker
Kaki am 20.12.2010  
Kaki in Freiburg am 19.10.2009: Noch nicht reife Frucht Kaki am 20.12.2010 - aus Spanien
 
 

 

Kakipflaume

Die Kakipflaume (lateinischer Name Diospyrus, Götterspeise) stammt aus Ostasien und wird in ihrer Heimat seit über 2000 Jahren kultiviert: In ihren Ursprungsländern wird sie chinesische Pflaume oder japanische Aprikose genannt. In China werden jährlich etwa 1,8 Millionen t Kakipflaumen konsumiert. Seit dem 19. Jahrhundert wird sie auch in Italien (Jahresproduktion 50000 t) und zunehmend in Israel (40000 t pro Jahr) angebaut. Kakis aus Israel heißen Sharon - diese Kakisorte hat keine Samen mehr und ein hartes, trockenes Fruchtfleisch. Die Kaki aus Italien und Spanien sind grösser und vor allem saftiger; sie werden in D aber selten im Handel angeboten, da ein Transport aufgrund des weichen und empfindlichen Fruchtfleisches nur schwer möglich ist. Weitere Arten wie die Lotuspflaume oder die Persimone sind ebenfalls eßbar, aber nicht so verbreitet wie die Kakipflaume. Bei uns benötigt die Kakipflaume anfangs einen Winterschutz, nach vier bis fünf Jahren ist sie winterhart und man kann mit den ersten Früchten rechnen. An den Zweigen bleiben die Früchte sehr hart, gepflückt kann man sie nach einigen Tagen der Nachreifung im Zimmer essen, d.h. aus der Schale löffeln.

Kakis sind tief orange bis blaß rot und nur in absolut reifem Zustand genießbar. Voll reif sind sie nicht (mehr) arg ansehlich, da schwabbelig, fast gallertartig, in sehr weichem Zustand, beinahe vor dem Zerfallen. Erst dann haben sie die maximale Süße erreicht. Nun kann Sie entweder aufschneiden und auslöffeln oder aber schlürfen. Die nun sehr lummelige und weiche Schale unbedingt essen, da in ihr die meisten wertvollen Nährstoffe und Vitamine stecken.
Bildet sich beim Verzehr ein unangenehmer Belag auf der Zunge - ähnlich einem Reibeisen - dann war die Kakifrucht unreif, denn erst bei voller Reife sind die Tannine neutralisiert.

Die Kakifrucht stellt uns vor zwei Probleme: In reifem bzw. eßbarem Zustand ist die sie kaum tranportierbar. Deshalb werden im Handel nur unreifere, feste Früchte angeboten.
Wenn man "schön" mit fest, glatt, einfarbig, griffig, makellos definiert, dann ist die Kaki nur unreif "schön". Als reife Frucht zeigt sie sich voller Druckstellen und wie im Anfaulen begriffen.

Kakis lassen sich gut trocknen, sie schrumpfen dann zusammen und werden dunkler bzw. bräunlich, bleiben aber saftig.

Sharonfrucht aus Israel: Die Sharon, auch Japanische Aprikose genannt, ist eine in Israel gezüchtete Schwester der Kaki. Die Sharonfrucht ist kleiner, nahezu Gerbsäurefrei und hat so gut wie keine Kerne. Auch die Schale ist wesentlich dünner und kann mitgegessen werden.

Kaki - Namen:
Diospyros kaki (wissenschaftlich), Caqui (franz.), englisch: Persimmon (engl.), Caqui (spanisch) bzw. Loto (italienisch)

 

Keimlinge selbst ziehen - Anzucht einer Kakipflanze

Reife Früchte:
Erst im Spätherbst oder Winter, nachdem der Baum seine Blätter abgeworfen hat, werden die Kakifrüchte reif:  Ungefähr 10 cm Durchmesser große Kakis leuchten orange, dunkel orange oder rot an den kahlen Ästen. Auf der Oberseite der Frucht verbleibt der 4-teilige Kelch der Blüte, im Fruchtfleich finden sich
4 bis 8 Samen. In Form, Farbe und Konsistenz werden Kakipflaumen oft mit Tomaten verwechselt, aber: Kakis werden nicht wirklich rot, sondern eher orange. So richtig reife Kakis sind kaum länger haltbar und nicht arg schön, sondern verschrumpelt und fleckig - aber sie schmecken unbeschreiblich gut.

Nachreifen der Früchte:
Unreife, harte Früchte sind zu gerbstoffreich zum Verzehr. Deshalb im
kühlen und feuchten Raum bis zu 14 Tage nachreifen lassen, bis sie weich werden und sich in ihrer Konsistenz wie ein mit Wasser gefüllten Luftballon anfühlen. Nun ist das Fruchtfleisch konsistent wie Götterspeise und von wunderbar süß-herbem Geschmack.

Samen:
Den Samen aus dem gallertartigen Fruchtfleisch entnehmen, einfach in den Mund nehmen, vorsichtig ablutschen, mit Wasser säubern und sofort ankeimen.
Kakisamen sind kastanienbraun, in Form und Größe mit Mandeln vergleichbar.

Keimzeit:
Je nach Bodentemperatur beträgt die Keimzeit zwischen 7 und 30 Tagen. Selbst geerntete Samen keimen fast immer.

Ankeimen:
Ein kleines Pflanzgefäß zu 3/4 mit Substrat
füllen, am besten mit Cocos-Substrat, da man es nicht desinfizieren muß. Dann mit dem Finger ein kleines Loch bohren und den Samen hineinlegen - mit der Wurzel des angekeimten Samen nach unten. Nun mit Substrat soweit auffüllen, daß der Samen höchstens 1 cm bedeckt ist (nur so kann der Keimling die Samenkapsel später aus der Erde drücken). Das Pflanzgefäß stellt man an einen warmen Platz (nicht auf die Heizung), feucht halten (aber nicht naß). Schaut der Keimling aus der Erde heraus, zu einem nicht nur warmen, sondern auch hellen Standort wechseln (ohne pralle Sonne). Ab 10 cm Höhe zum reinen Cocos-Substrat mehr und mehr  Gartenerde beimischen und umtopfen.

Gießen:
Der
Kakibaum ist längere Trockenperioden gewöhnt und liebt bzw. braucht diese - also vorsichtig bei der Wasserversorgung: Den Wurzelballen fast austrocknen lassen und dann wieder ausgiebig gießen. Im Winter nach dem Laubverlust braucht die Pflanze fast kein Wasser.

 

Kakiernte in Leiselheim am Kaiserstuhl

Blick nach Westen zum Hochberg am 17.11.2009 - Kaki ernten
  Blick nach Westen zum Hochberg am 17.11.2009 - Kaki ernten Anton Schott und Patrick am 17.11.2009
Kakibaum am 17.11.2009: Die dunklen Kaki sind reif und schmecken! Anton und Matthias Schott am 17.11.2009: Ernte der Kakifrucht in Leiselheim am Kaiserstuhl Kaki ernten nicht in Italien, sondern in Leiselheim am Kaiserstuhl am 17.11.2009
Kakibaum am 17.11.2009: Die dunklen Kaki sind reif und schmecken!
 
Anton und Matthias Schott am 17.11.2009: Ernte der Kakifrucht in Leiselheim am Kaiserstuhl Kaki ernten nicht in Italien, sondern in Leiselheim am Kaiserstuhl am 17.11.2009
 
Kaki ernten in Leiselheim am Kaiserstuhl am 17.11.2009 Erntezeit in der Kaki-Plantage in Leiselheim am 17.11.2009
Kaki ernten in Leiselheim am Kaiserstuhl am 17.11.2009 Erntezeit in der Kaki-Plantage in Leiselheim am 17.11.2009  
Kaki-Plantage am 17.11.2009 in Leiselheim am Kaiserstuhl Kaki-Plantage am 17.11.2009 in Leiselheim am Kaiserstuhl
Eine reife Kaki muß in der Hand fast zerfließen - 17.11.2009 Kaki-Plantage am 17.11.2009 in Leiselheim am Kaiserstuhl Kaki-Plantage am 17.11.2009 in Leiselheim am Kaiserstuhl
Kaki und Reben im Kaiserstuhl bei Leiselheim am 17.11.2009 Kakibaum am 17.11.2009: Bräunliche reife und gelbe unreife Früchte Kaki am 17.11.2009 in Leiselheim am Kaiserstuhl - leuchtendes Gelb
Kaki und Reben im Kaiserstuhl bei Leiselheim am 17.11.2009 Kakibaum am 17.11.2009: Bräunliche reife und gelbe noch unreife Früchte Kaki am 17.11.2009 in Leiselheim am Kaiserstuhl - leuchtendes Gelb

Bei wahrlich mediterranen Temperaturen - 14 Grad um 10 Uhr, nachmittags fast 20 Grad - am 17.11.2009 ernten Anton Schott und sein Schwiegersohn Patrick aus Oregon/USA die letzten Kaki. Jede Frucht wird sorgsam geschnitten, begutachtet und je nach Größe in eine der Hürden 30, 40 und 55 gelegt; mit dem Stengel nach unten, damit die Oberfläche keine Druckstellen abbekommt. Die ganz reifen dunklen Früchte werden gesondert abgelegt. Zum Zeitpunkt der Ernte und dem anschließenden Transport sind die Früchte noch nicht ganz reif - und das hat seinen Grund: Die Kakifrüchte kann man erst essen, wenn sie überreif dunkel, bräunlich, fast unansehnlich und matschig sind - die knackig gelb-roten Früchte lassen sich zwar ob ihrer leuchtenden Farbe bewundern und gut anfassen, schmecken aber überhaupt noch nicht.
Für die Plantage haben Anton Schott und sein Sohn Matthias eine geschützte Mulde im Gewann "Oberes Engental" westlich von Leiselheim ausgewählt, nach Nordwesten hin geschützt durch den Hochberg. Die 105 jungen Kakibäume kommen aus Italien, von einer Baumschule in der Po-Ebene, die die Kunst des Veredelns von Kaki versteht. Diese ist wichtig, da Kaki ursprünglich Steine haben, die Früchte aus veredelten Trieben hingegen steinlos sind. Die Kaki blühen sehr früh, aber kaum sichtbar. Frost bis -18 Grad vertragen sie, aber: "Wir leben hier im Kaiserstuhl im Grenzbereich und da kann alles passieren".
Auf Bürokratie, Verordnungen und Vorschriften ist Anton Schott nicht sonderlich gut zu sprechen. Es sei schlecht, wenn die Landwirte immer weniger zu sagen haben, wo sie
es doch sind, die ihren Boden am besten kennen, lieben und pflegen. Viele junge Leute werden vergrämt vom Amtsapparat, sie fühlen sich schikaniert und geben oft früh auf. EU-Verordnungen und RP-Vorschriften belasten zunehmend, zwischen den Bauern vorort und den verwaltenden und kontrollierenden Behörden tut sich eine immer breitere Kluft auf. Ein Beispiel: Im Frühjahr 2007 pflanzte Schott weitere 400 Kakis in dem nach Süden angrenzenden Feld.  Nach dem Setzen im Mai trieben die jungen Kakibäume zunächst gut aus, fielen dann aber ab Juni dem gierigen Fraß der Engerlinge zum Opfer. "So etwas passiert in Italien kaum, wir aber dürfen gegen die Engerlinge nichts tun".
Das Anlegen, Pflegen und Unterhalten der Kaki-Plantage in Leiselheim ist ein mutiges Vorhaben der Familie Schott sen und jun. Es ist zu hoffen und zu wünschen, dass dieser Mut von Seiten der Behörden auch unterstützt und gefördert wird.
17.11.2009

 

Links

 

 

Kleine Bitte: Seid fair und "klaut" nicht einfach diese Seite, diesen Text bzw. dieses Bild. Wir haben lange gebraucht, um alles zusammenzutragen - und nichts gestohlen. Und Google-sei-dank kommt jeder Diebstahl mal ans Licht - und dann wird es so richtig teuer. Nachfragen und Verlinken ist ja auch eine Möglichkeit ;-)) Danke

© by freiburg-schwarzwald.de,  Kontakt, Update 06.01.11