Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Stadt Müllheim
südlich von Freiburg im Breisgau

      

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Müllheim mit Britzingen, Feldberg, Dattingen, Gennenbach, Güttigheim, Hügelheim, Muggarth,  Niederweiler, Rheintal, Vögisheim, Zunzingen

Blick nach Norden auf Müllheim-Dattingen (links oben Buggingen) am 26.10.2006
Blick nach Norden auf Müllheim-Dattingen (links oben Buggingen) am 26.10.2006

 

1833 pflanzt Weingutbesitzer Marget 100 Maulbeerbäume in Hügelheim

Die Seidenraupe ernährt sich in ihrem kurzen, nur etwa einen Monat dauernden Leben ausschließlich von den Blättern des Weißen Maulbeerbaums (Morus alba). Dieser bis etwa 15 Meter hohe, sommergrüne Laubbaum stammt ebenso wie der Seidenspinner ursprünglich aus China
Alles vom 4.2.2012 von Jens-Uwe Voss bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/muellheim/wie-kommen-maulbeerbaeume-ins-markgraeflerland

Wer mehr weiß über alte Maulbeerbäume in Müllheim und über ihre Geschichte? Bitte melden unter Tel 07631/1806-5420 oder redaktion.muellheim@badische-zeitung.de

 

Biomarkt Löwenzahn an der B3 in Müllheim eröffnet

Wer auf der Bundesstraße 3 an Müllheim vorbei fährt, kann ihn nicht übersehen, den Biomarkt "Löwenzahn". Seit Januar 2009 verkaufen hier Angela und Ulrich Zimmermann Bio-Produkte, vor allem Lebensmittel. Integriert ist auch ein Naturkosmetikstudio. Dass Ulrich Zimmermann in der Bio-Branche tätig ist, ist kein Zufall. Er kommt aus einer Müllerfamilie aus Heitersheim, die schon früh ökologische Landwirtschaft betrieb, aus der dann vor zwölf Jahren ein Bioland-Betrieb wurde. Der kleine Mühleladen mit Mehl und Haferflocken ließ in Ulrich Zimmermann die Idee keimen, einen Bioladen zu betreiben. Das Sortiment wurde ausgeweitet und vor acht Jahren kaufte er in der Müllheimer Innenstadt ein entsprechendes Geschäft. Das erwies sich bald als zu klein. Aus den damals 75 Quadratmetern Verkaufsfläche sind 375 Quadratmeter geworden. Aus den damals sechs Beschäftigten sind 25 geworden, die sich etwa 16 ganze Stellen teilen. Weil viele der Frauen Kinder haben, ist familienfreundliche Teilzeitarbeit die Regel. Schon bei den Einstellungsgesprächen, so Zimmermann, werde besprochen, wie die Kinderbetreuung am besten organisiert werden kann. Weil die Zimmermanns selbst drei Kinder haben, wisse er, um was es dabei geht, versichert der gelernte Großhandelskaufmann und Agrarbetriebswirt.
Alles von Klaus Rütschlin vom 14.3.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-regional/biomarkt-loewenzahn-in-muellheim--28551988.html

 

Alemannischer Adventszug von Müllheim nach Mulhouse Ville

Die attraktive Bahnverbindung Müllheim-Neuenburg-Mulhouse Ville zwischen den zwei Nachbarregionen links und rechts des Rheines ist – nach 20 Jahren Pause – wieder da! Die Strecke verbindet nun wieder die Region rund um Freiburg im Breisgau, die Höhen des Südschwarzwaldes, die Winzerorte des Kaiserstuhls und das Markgräflerland mit dem Süden des Elsass und den Vogesen: Erkunden Sie Mulhouse und Colmar, die Vogesen auf der „route des crêtes“ oder die Täler von Munster und Thur oder genießen Sie die Winzerorte entlang der „route des vins“... – es gibt viel zu entdecken! Der Advent mit seinen berühmten Weihnachtsmärkten im Elsaß und in Baden bringt auch eine besondere Attraktion bei einigen Zugverbindungen an den Adventssonntagen am 29.November 2009, 06. und 20. Dezember, sowie zusätzlich am 27. Dezember mit sich. Der Zug hält bei jeder seiner Fahrten ebenfalls in Neuenburg, wo der Weihnachtsmarkt vom 28.11 bis 06.12.2009 stattfindet. Der Geschichtenerzähler Gérard Leser wird in bestimmten Zügen (außer am 13. Dezember) über gemeinsame über badische und elsässische Advents - und Weichnachtsbräuche berichten und Weihnachtsgeschichten sowie Sagen vortragen - natürlich im alemannisch-elsässischen Dialekt und in französisch ...
28.11.2009, www.muellheim-mulhouse.eu  mit allen Fahrplaninfos.



Türkische Mütter: Gespräche über Kinder beim Tee

Migrantenkinder haben es ungleich schwerer in unserer Gesellschaft Fuß zu fassen“ ist das Ergebnis vieler Untersuchungen. Um diesem Ungleichgewicht zu begegnen, besteht seit April 2008 in der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche in der Außenstelle Müllheim des Landratsamtes
Breisgau-Hochschwarzwald ein Gruppenangebot für türkische Mütter. Wesentliches Ziel ist ein Beitrag zur Integration von Familien mit türkischem Migrationshintergrund zu leisten. Der Anteil der türkischen
Familien ist unter den Ratsuchenden in der Beratungsstelle Müllheim stark vertreten.

Türkischer Tee mit Samowar Türkischer Tee mit Samowar

Durch direktes Erleben in einer Müttergruppe, die von 2 Diplom-Psychologinnen der Beratungsstelle geleitet wird, beschäftigen sich die Frauen mit Erziehungs- und Bildungsthemen. Um das Angebot möglichst niedrigschwellig zu halten, erhielt die Gruppe den Namen „Gespräche über Kinder beim Tee“. So trägt echter türkischer Tee, zubereitet aus einem extra dafür angeschafften Samowar, sowie das
türkische Süßgebäck Lokum zur Wertschätzung und damit zum allgemeinen Wohlbefinden bei. In türkischen Dörfern ist es üblich, dass Frauen sich regelmäßig treffen, um Freuden und Sorgen auszutauschen, die die Kinder betreffen. Von dieser Lebenswelt ist unser Angebot ausgegangen.

Jede türkische Mutter aus Müllheim und Umgebung ist in der Gruppe herzlich willkommen. Es handelt sich um eine offene Gruppe, d. h. es können jederzeit neue Mütter hinzukommen. Säuglinge und Kleinkinder können mitgebracht werden. Mittlerweile hat sich ein fester Kern von ungefähr 12-15 Müttern gebildet, wobei sich regelmäßig neue Interessentinnen anschließen. Schon zweimal kamen 26 Frauen, und es war schwierig, ausreichend Sitzgelegenheiten zu finden.
Die bisherigen Themen der Gespräche waren zunächst klassische Erziehungsthemen, wie beispielsweise „Umgang mit Medien“ und „Was macht mein Kind stark?“. Das letztgenannte Thema wurde vertieft mit dem Beitrag „Die Bedeutung der Bindung in der Entwicklung des Kindes“. Dazu kommen entwicklungspsychologische Grundlagen sowie Fördermöglichkeiten für Sprache und Bewegung. Schließlich hat sich die Gruppe zum Jahresende äußerst angeregt über die spezifischen Aspekte in der Erziehung im Spannungsfeld zwischen zwei Kulturen ausgetauscht. Für die Übersetzung steht eine türkische Mitarbeiterin zur Verfügung, die mit ihrer Arbeit einen anspruchsvollen Beitrag leistet. Ohne sie könnte die Gestaltung der Gruppe in der aktuellen Form nicht stattfinden. Das Zusammenspiel der drei Mitarbeiterinnen, die neben ihren beruflichen Erfahrungswerten auch viel
persönliche Freude und Interesse mit einbringen, konnte bei den türkischen Mitbürgerinnen die gewünschten Impulse anstoßen, so dass viele der Mütter inzwischen nicht nur in der Gruppe positive Erfahrungen machen, sondern auch das Angebot der Einzelberatung zusammen mit ihren Familien in
Anspruch nehmen. Diese Entwicklung macht deutlich, welch großer Bedarf besteht. Die Resonanz auf dieses erfolgreiche Angebot ermutigt die Gruppenleiterinnen im nächsten Jahr im Bereich Migration weitere „Tee-Sitzungen“ mit türkischen Müttern anzubieten.
5.3.2009, Landratsamt

 

70 Jahre Progromnacht: Bald wird es die letzten Zeugen nicht mehr geben

Zuschrift zum Beitrag "70 Jahre Pogromnacht – Bedacht gedenken" von Gabriele Babeck-Reinsch vom 31.Oktober

Es wäre gut zu wissen, wer von den Müllheimer Initiatoren und Akteuren zum Gedenken an die Pogromnacht vor 70 Jahren und den Tag danach entschieden hat, dass die Ereignisse vom 10. November 1938 in Müllheim eine untergeordnete Rolle spielen, dass sie nur am Rand einbezogen werden. Bürgermeister Dr. René Lohs hat im Pressegespräch aber die Auffassung vertreten, dass Sachverhalte, die gern verschwiegen und verdrängt werden, im Sinn einer guten gemeinsamen Zukunft ausgesprochen werden. Der Widerspruch ist nicht nachvollziehbar.
Bald wird es die letzten Zeugen nicht mehr geben, die die Angst der jüdischen Menschen vor den Angriffen auf ihre Würde, auf ihr Leben und ihren Besitz miterlebt haben: einmal die Schändung der Synagoge und ihrer Kultgegenstände für den Gottesdienst und zum andern wie die in Hebräisch geschriebenen Bücher des Vorsängers Alperowitz aus seinem Haus geholt und auf dem "Blumenbergle" (heute auch ein Parkplatz) kaputt gemacht wurden. Einer Schülerin mit Schweizer Nationalität wurde von Nazis der Film, mit dem sie die Verwüstung dort fotografiert hatte, aus ihrem Fotoapparat herausgerissen und damit kaputt gemacht. Einer der drei Ärzte, die damals in Müllheim praktiziert haben, sah anlässlich eines Hausbesuches vom Zimmer seines Patienten rat- und hilflos auf jene Zeichen brutaler Gewalt. Die Chance ist vertan. Die später Geborenen ziehen die Organisation kultureller Veranstaltungen dem vor, was noch bei wenigen lebendig ist.
BZ-Leserbrief vom 9.11.2008 von Gertrud Heitz Rami, Auggen 

 

Tastenzauber: Akkordeon und Hang in der Martinskirche

Sonntag, 12. Oktober, 17.00 Uhr, Martinskirche, Mülllheim
Franco Coali      Akkordeon
Tilo Wachter      Hang/Percussion

Wir spielen:
Astor Piazolla, Fritz Dobler, Domenico Scarlatti, Isaac Albeniz, Tilo Wachter und
Giacchino Rossini 

Franco Coali studierte am renommierten HOHNER- Konservatorium in Trossingen und war dort während seiner Studienzeit Konzertmeister des renommierten Orchesters des HOHNER – Konservatoriums unter der Leitung des Bundesdirigenten Fritz Dobler. Coali konnte zahlreiche Wettbewerbe gewinnen und wurde unter anderem mit dem „Markgräfler Kunstpreis für Musik“ der Sparkassenstiftung ausgezeichnet.

Die Eintrittskarten kosten 9,- erm. 8,- und sind im FIRST-Reisebüro Wagener, Wilhelmstr. 13
1.10.2008

 


GAUKLERSpiel - Open Air im Museums-Innenhof

Die verschlagene Bande ANDROMEDA grölt und trommelt sich mit 20 Spielleyt durchs Mittelalter!
GAUKLERSpiel - mit den "Müllheimer Fanfaren" und den "Drei Flöteinnen"

Ein großer Mittelaltermarkt mit viel Schauspiel und Musik erstreckt sich in der Müllheimer Fußgängerzone! Hauptattraktion:
Zirkus RAGAZZI und ANDROMEDA
OPEN AIR im Museums-Innenhof

Samstag, 2. August 15 und 18 Uhr "Gaukler"
21 Uhr "Feuer, Trommeln und Hörner"
Sonntag, 3. August 14 und 16 Uhr "Gaukler"

Seid gegrüsset von Tilonius von Mulinheimo
29.7.2008, Tilo Wachter

 

Carmina Burana: Ein fantastisch gelungenes Gemeinschaftsprojekt

Eine Sternstunde des Müllheimer Kulturlebens
Fortuna meinte es gut mit Müllheim: eine laue Sommernacht und eine geglückte Premiere. Schon vor dem Einlass bilden sich am Samstagabend Menschentrauben, manche auch noch auf der Suche nach einer Eintrittskarte. Beide Aufführungen, Samstag und Sonntag, sind restlos ausverkauft. Während die Besucher bei einem Glas Sekt dem großen Ereignis ganz entspannt entgegensehen, ist hinter den Kulissen Anspannung zu spüren. Musiker, Sänger und Darsteller - vor allem aber die Verantwortlichen Uwe Müller-Feser, Jürgen Rauenbusch, Albrecht Haaf und Anton Martin - stehen unter Strom. Wird alles gelingen? Verpatzt niemand seinen Einsatz? Hält das Wetter? Die Messlatte liegt hoch. Nach dem Vorprogramm noch eine Pause und dann der Auftakt zu einem musikalisches Spektakel, das in die Geschichte der Stadt eingehen wird. Wunderbar aufeinander abgestimmt erfüllen Orchester, Chöre und Darsteller vor einer traumhaften Kulisse alle Erwartungen. Das Publikum bringt seine Begeisterung mit stehenden Ovationen zum Ausdruck. Für die Akteure auf und hinter der Bühne ein überwältigendes Dankeschön. Die wankelmütige Schicksalsgöttin, die beim Finale überm Markgräfler Platz schwebt, erweist ihr Gunst. Zugaben und allmählich leert sich der Platz. Wer diese Aufführung erlebt hat, wird noch lange davon schwärmen — wer nicht dabei war, hat eine Sternstunde des Müllheimer Kulturlebens verpasst.
Volker Münch , 21.7.2008, BZ


Imperatrix mundi und Müllheim in ihrem Bann 
In fast unüberschaubarer Zahl hatten sich Musikfreunde auf dem Markgräfler Platz eingefunden, um die Premiere von Orffs "Carmina Burana" zu erleben. Bürgermeister René Lohs begrüßte sie am Samstagabend mit den Worten "Müllheim feiert" . Seit Wochen befindet sich die Stadt im Carmina-Burana-Fieber, und das mittelalterliche Musikspektakel geriet denn auch zum grandiosen musikalischen Höhepunkt der 1250-Jahr-Feier von "Mulinhaimo" . Zur Einstimmung spielte das Markgräfler Symphonieorchester einige zauberhafte Werke mit festlichem Charakter, unter anderem von Rossini, Brahms, Tschaikowski und Sarasate, wobei die Violinsolistin Sarah Müller-Feser ihren brillanten Bogenstrich unter Beweis stellte. Auf zwei großen Schaubühnen — der berüchtigten "Taberna" und einer Rundbühne für das bunte Gepränge der Tänze und Aufzüge — nimmt die szenische Hand mit Einbruch der Dunkelheit ihren Lauf, während Chor und Musiker auf der riesigen Orchesterbühne agieren. Zum mitreißenden Motiv der "Imperatrix mundi" wird die doppelgesichtige Fortuna (Hans-Peter Wegling) herbeigetragen, gefolgt von der gierigen Schar der Glücksritter. Heitere Frühlingsgesänge folgen, König Lenz (Bariton Martin Krämer) und Flora ziehen mit blumengeschmückten Gefolge ein. Burschen und Mädchen tändeln und scherzen, der Tanz "Uf dem Anger" (Gruppe Neigungsfach Musik Markgräfler Gymnasium) beginnt. Derweil versammeln sich nebenan in der Schenke die Spieler, Huren und Bürgersleut. Die Würfel rollen, die Becher klingen, auch Abt (Bürgermeister Lohs) und Schultheiß (Günter Weiland) fehlen nicht. Koch (Paul Kaiser), Wirtin (Jasmin Wegling) und Schankmägde haben alle Hände voll zu tun. Als der gebratene Schwan (Tenor Ingo Anders) "wüst krächzend" hereinstürzt, ist der Tumult perfekt. Inzwischen hat sich eine spannende Liebesgeschichte angebahnt: Der edle Banziflor (Bariton Martin Krämer) wirbt um die schöne aber unnahbare Helena (Regina Kabis). Ein feierlicher Aufzug von Fackelträgern bringt erneut Fortuna auf die Bühne, und unter dem Beifall des ganzen Volkes wird ihr Banner feierlich aufgezogen. Fortuna, Imperatrix mundi, ist unbestrittene Herrscherin. Mit atemloser Begeisterung folgen die Zuschauer der Musik und der Inszenierung, lassen sich wie in einem Rausch entführen in die Welt des Mittelalters und der überwältigenden Musik Orffs. Da sind die Gesangssolisten, die mit enormen Leistungen Höhepunkte gestalten. Regina Kabis’ Sopran meistert nicht nur den Höhenflug des "Dulcussimo" mit Bravour. Bariton Martin Krämer, solistischer Fleißarbeiter der Aufführung, bringt ein unglaublich reichhaltiges Spektrum an Stimm- und Modulationsfacetten ein. Und der kurze aber spektakuläre Auftritt des genialen Ingo Anders (Tenor) als gebratener Schwan bildet einen Höhepunkt der Aufführung. Die szenische Darbietung, für deren Einstudierung der ehemalige Wallgraben-Regisseur Jürgen Rauenbusch verantwortlich zeichnet, vermittelt genau jene Vitalität und derbe Sinnenlust, die man gemeinhin mit dem Mittelalter assoziiert. Und natürlich ist da noch der erste Mann der Stunde und Gesamtverantwortliche, Uwe-Müller-Feser mit dem souveränen musizierenden Markgräfler Symphonieorchester. Auch der Kammer- und Projektchor (Leitung Albrecht Haaf) hat sich mit einer Spitzenleistung selbst übertroffen. Hervorragendes zeigten der Kinderchor des Markgräfler Gymnasiums und die "Musikprofil" -Schüler, die einen erheblichen Anteil am Gelingen der szenischen Darbietung und der Tänze hatten. Die tänzerischen Höhepunkte wurden von der Jahrgangsklasse 13 (Neigungsfach Musik) nicht nur in großartig dargeboten, sondern auch choreographisch erarbeitet. Versteht sich, dass ein solches Großevent nicht ohne umfangreiche Technik zustande kommt: Anton Martin, unterstützt von Schülern des Markgräfler Gymnasiums, erarbeitete das herrliche Bühnenbild. Die farbenprächtigen Kostüme entwarf Ute Lezanska, für die Maske war Angelika Wesener zuständig. Die Bauverwaltung der Stadt und das gesamte Team des Bauhof unter der Leitung von Holger Lauer unterstützen die Firmen Proton, die die Aufführung mit Licht- und Tontechnik unterstützen. Last but not least leitete das Kulturdezernat (Andrea Fahrnholz, Andrea Leisinger) gelungene Organisationsarbeit. Bürgermeister Lohs dankte zum Finale allen Beteiligten, danach gab es noch eine "Fortuna-Zugabe" . Wieder einmal ein fantastisch gelungenes Müllheim-Projekt. Nicht verwunderlich, dass auch die Sonntagsvorstellung restlos ausverkauft war.
Bianca Flier , 21.7.2008, BZ

 

Von wegen Müll-Heim: Mulinhaimo, Stadt der Mühlen feiert 1250-Jähriges

Es traf den damaligen Bürgermeister Hanspeter Sänger arg, als Dieter Thomas Heck von der Bühne des Bürgerhauses herab den Namen Müllheim von Müll ableitete. Obwohl der Entertainer dies in ein dickes Kompliment packte — die Stadt sei überraschend schön, sauber und wohlriechend — , kam es dem Stadtoberhaupt einer "ganz perfiden Ehrverletzung" gleich.


Jetzt, im Jubiläumsjahr, konnte Hans peter Sänger dieses Schmankerl aus den 80er Jahren endlich zurechtrücken: Die Eröffnung des Mühlenmuseums mache bewusst, "dass Müllheim die Heimstatt unzähliger Generationen von Müllern war, die auf sieben Mühlen einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaftsgeschichte und Sozialgeschichte der Stadt leisteten" . Erstmals aktenkundig wurde die frühmittelalterliche Siedlung "Mulinhaimo" vor 1250 Jahren durch eine Schenkung des Königsfreien Starcfrid (von dem nichts weiter bekannt ist) an das Kloster St. Gallen. "Mulinhaimo" , vermerkt Müllheims Museumsleiter Jan Merk, "blieb lange ein unauffälliges Dorf wie viele andere in der Region" , habe aber in einer Jahrtausende alten Kulturlandschaft sicher eine längere Vorgeschichte. Belegt ist eine Villa Rustica aus der Römerzeit. Bedeutender waren im Mittelalter die Zähringerstadt Neuenburg, die zeitweise Residenzstadt Sulzburg und die Malteserstadt Heitersheim. Das Blatt für Müllheim begann sich mit den Franzosenkriegen Ende des 17. Jahrhunderts zu wenden. Der Ort erhielt 1698 von Markgraf Friedrich Magnus von Baden-Durlach das Recht, einen Wochenmarkt abzuhalten. Das durfte in der Region bis dato nur Neuenburg - diese Stadt wurde aber im Krieg weitgehend zerstört. Ebenso die Burg Badenweiler, und so wanderte der Amtssitz 1727 nach Müllheim. Dessen langsamer, aber stetiger Aufstieg wurde 1810 mit der Stadterhebung im neuen Großherzogtum Baden bestärkt. Noch heute, drei Jahrzehnte nach der Verwaltungsreform, hat sich die einstige Kreisstadt Müllheim als Mittelzentrum oder "Herz des Markgräflerlandes" zentrale Funktionen bewahrt. Besucher sind vom Charme des Städtchens mit ländlichem Charakter und repräsentativen, alten Gebäuden sowie der Lage in der Hügelzone des Schwarzwalds begeistert. Der badische Wein wird auch hier in namhaften Gütern erzeugt. Ein Sohn der Stadt ist Weinprofessor Adolph Blankenhorn (1843"1906), der die Önologie als Wissenschaft mitbegründete. Das Jubiläum wird unter anderem mit der Open-Air-Aufführung der Carmina Burana am 19. und 20. Juli und mit einem Mittelalterspektakel am 2. und 3. August gewürdigt. Und das Feiern nimmt kein Ende: 2010 wird eingedenk der Rolle Müllheims das Stadtrecht-Jubiläum mit der Ausrichtung der Baden-Württembergischen Heimattage begangen, an denen sich die Gemeinden der ganzen Region beteiligen.
Gabriele Babeck-Reinsch , 12.7.2008, BZ

 

 

 

Eltern-Kind-Initiative Eki bietet Ferienprogramm für Schulkinder an

Die Eltern-Kind-Initiative Eki bietet in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Stadt Müllheim eine Sommerferienbetreuung für Schulkinder während der ersten drei Ferienwochen an. Es läuft von 8 bis 14 Uhr. Das Betreuerteam um Simone Zeller, Sozialpädagogin, hat ein spannendes Programm ausgearbeitet. So steht in der ersten Woche das Thema "Mittelalter" im Mittelpunkt. Ritterspiele und ein Rittermahl sind ebenso fest eingeplant wie ein Besuch auf der Burgruine in Badenweiler. In der zweiten Woche beschäftigen sich die Kinder mit Aktionen zum Thema "Wasser, Wald und Wiese" . Verschiedene Ausflüge, auch in das Freibad in Müllheim sowie Experimente mit Wasser gehören zum Tagesplan. Eine Naturpädagogin gestaltet einen Waldtag. Die dritte Woche ist angefüllt mit Spielen und Aktionen rund um das Thema "Indianer" . Für diese Woche konnte die Eki eine Ethnologin gewinnen, die die Projekte begleitet. Zu Beginn jeder Ferienwoche stehen Kennenlernspiele auf dem Programm. Feste Tagesabläufe wie Morgen- und Abschlusskreis, ein gemeinsames Vesper und ähnliches strukturieren den Tag und sollen — neben Aktion und Erleben — die notwendige Sicherheit geben, damit sich die Kinder in der Feriengruppe geborgen und aufgehoben fühlen. Die Ferienbetreuung findet im Schülerhort, Goethestraße 6, in Müllheim statt, so dass auch bei schlechtem Wetter ausreichend Platz und Möglichkeiten vorhanden sind für ein abwechslungsreiches und spannendes Programm. Zudem kann die Turnhalle benutzt werden.

Anmeldung: Informations- und Anmeldeformulare gibt es bei der Eltern-Kind-Initiative, Friedrichstraße 6, 79379 Müllheim. Die Betreuungswoche kostet pro Kind 55 Euro. Bei Geschwisterkindern zahlt das erste Kind die volle Gebühr, alle weiteren erhalten eine Ermäßigung. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Familien aus Müllheim. Deshalb wird um umgehende Anmeldung bis spätestens 30. Juni gebeten. 5.6.2008, Eki, BZ

 

Die Mühle als Sinnbild der Stadt - Museum eingeweiht

"Es klappert die Mühle am rauschenden Bach & " Diese Atmosphäre, wie sie in einem alten Volkslied beschrieben wird, können die Müllheimer seit Pfingstmontag im neu eingeweihten Mühlenmuseum erleben. Die alte Frick-Mühle, die von der Stadt und dem Markgräfler Museumsverein saniert und nun offiziell in Betrieb genommen wurde, zeigt die Technik aus der Zeit um 1850.

Für die Stadt wurde mit der Einrichtung des Mühlenmuseums ein Stück Identität und Heimat zurückgegeben worden, betonte Bürgermeister René Lohs beim Festakt in der Martinskirche. "Es ist nach sieben Jahren harter Arbeit und großem Durchhaltevermögen ein besonderes Ereignis" , ordnete der Bürgermeister das Engagement der Stadt und des Museumsvereins in die Geschichte Müllheims ein. Lohs hob die besondere Rolle seines Amtsvorgängers, Altbürgermeister Hans peter Sänger hervor, für den das Mühlenmuseum eine "ausgesprochene Herzensangelegenheit" gewesen sei. "Das Mühlenmuseum wird immer mit Ihrem Namen verbunden sein" , wandte sich Lohs an Sänger. Viel Lob gab es vom amtierenden Stadtoberhaupt für das Engagement des Museumsvereins: "Ihr Einatz ist nicht mit Gold aufzuwiegen. " Er vergaß auch nicht die Mitarbeiter des Bauhofes, die Helfer des Technischen Hilfswerkes und nicht zuletzt die Familie Schneider aus Riedlingen — von ihr stammt die Mühlentechnik — für ihre geleistete Beiträge zu nennen. In einem Zwiegespräch erläuterten der Vorsitzende des Museumsvereins, Bernhard Trub, und Museumsleiter Jan Merk alles Wissenswerte rund um den Namen der Stadt, die Mühlengeschichte, die Bedeutung des Müllerhandwerks für die Region. Dabei erfuhren die Besucher — die Martinskirche platzte fast aus allen Nähten — viel über die Geschichte der Mühlenstadt, über die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stellung der Müller, die Arbeitsbedingungen und die Vermögensverhältnisse. Politisch ordnete Altbürgermeister Hanspeter Sänger den Werdegang des Mühlenmuseums ein. Eine kleine Episode aus den Achtziger Jahren habe seinen Handlungsdrang ausgelöst. Damals, so Sänger weiter, habe der bekannte Moderator Dieter Thomas Heck bei einer Konzertaufzeichnung auf die Schönheit und Sauberkeit der Stadt hingewiesen, obwohl diese ihren Namen von der Zivilisationsproblematik "Müll" ableite. Um diesem Irrtum künftig zu begegnen, hieß es, über die traditionsreiche Vergangenheit Müllheims als Heimstatt vieler Generationen von Müllern aufzuklären. Mit der Einweihung des Mühlenmuseums werde diese Tradition ins Bewusstsein der Menschen gerückt, spannte der Festredner den Bogen zur Falschinterpretation des Stadtnamens. Chronologisch reihte er die verschiedenen Eckpunkte der Realisierung des Museums aneinander. Zahlreiche Expertisen wie die Professoren Gabelmann und Stopfel und vom Mühlen-Sachverständigen Jüttemann, der Erwerb des Frick-Gebäudes, die Schenkungen und Ankäufe verschiedener Mühlen, die Einbeziehung des künftigen Mühlenareals in das Sanierungsbeiet "Stadtkern-Ost" und — das betonte der Altbürgermeister besonders — die jeweils einstimmigen Beschlüsse des Gemeinderates brachten das Projekt voran. Die Mühle sei ein Sinnbild für die kulturelle Entwicklung durch die Jahrtausende, ein faszinierendes Beispiel von Technik und Kunstfertigkeit, eine geniale Erfindung, Ursache der Namensgebung dieser Stadt, ein wichtiger Beitrag zu ihrer Wirtschafts- und Sozialgeschichte und ein vielseitiges Objekt der Volks- und Heimatkunde, fasste Sänger aus einer Rede des zitierten Professors Gabelmann zusammen. An der Frick-Mühle wurde das große Mühlenrad offiziell von der Gattin des Bürgermeisters, Mercedes Mauch, und Kurt Hölzle, der vor Jahrzehnten die ersten Exponate für die beiden Müllheimer Museen zusammengetragen hatte, in Betrieb genommen.
Volker Münch, 13.5.2008, BZ

 

 

Stadtwerke Müllheim und Staufen: Badenova hat Nachsehen

Mutig sind sie, die Städte Staufen und Müllheim. Vorbei am regionalen Anbieter Badenova heben sie eigene Stadtwerke aus der Taufe, verteidigen damit ein Stück kommunale Selbstverwaltung. In der Energieversorgung möglichst unabhängig sein, diese Absicht war Antrieb für die Initiative. Bürgermeister Benitz und sein Staufener Gemeinderat haben nicht aufgegeben, nachdem Bad Krozingen als Partner abhanden gekommen war. Die Kurstadt, deren Bürgermeister selbst einmal Feuer und Flamme für die Idee eigenständiger Stadtwerke gewesen ist, scheute am Ende die Risiken, die Staufen und Müllheim nun auf sich neben wollen. Ob sich am Ende alles rechnet und mit den erwirtschafteten Überschüssen aus dem Verkauf von Gas und später Strom die Haushaltslöcher wie erhofft stopfen lassen, wird die Zukunft weisen. Staufen möchte einmal den sechs- bis siebenfachen Betrag der bisherigen Konzessionsabgaben erzielen. Dass das möglich ist, haben andere Städte vorgemacht. Die Liberalisierung auf dem Energiesektor ist der Schüssel zum Erfolg. Bad Krozingens Bürgermeister Ekkehart Meroth, der gestern gegenüber der BZ versicherte, von den Gesprächen zwischen Staufen und Müllheim nichts gewusst zu haben, äußerte sich skeptisch zu einem "Flickenteppich aus lauter Stadtwerken". Bad Krozingen sei in der Abwägung der Risiken einen anderen Weg gegangen — ohne Staufen, den gemeinsamen Mittelzentrumspartner. Strom, Gas, Wasser: Daraus schöpft Bad Krozingen über die Konzessionsabgaben 640 000 Euro. Abzüglich der Investitionen für das eigene Wasserwerk und der Deckung des Defizits für den Verkehrsbetrieb (Bürgerbus) bleiben unterm Strich 200 000 Euro übrig. Badenova hatte Bad Krozingen eine Beteiligung angeboten, die der Gemeinderat ausgeschlagen hatte. Der Preis wäre die Aufgabe der eigenständigen Wasserversorgung gewesen. Dafür fand sich 2006 keine politische Mehrheit, sehr zum Verdruss von Meroth, dem es nicht gelungen war, seinen Gemeinderat auf seine Seite zu ziehen. Amtskollege Benitz hatte da mehr Fortune — oder einfach die besseren Argumente.
Markus Donner, 26..2008. BZ

 

Der große Turm: Zirkus RAGAZZI mit neuem Programm

Liebe Zirkusfreunde! Wir haben unsere sechste Zelt-Zeit unter der blauen Zirkuskuppel vor uns. Der Zirkus Ragazzi e.V. freut sich, Ihnen in diesem Jahr wieder zwei neue Programme präsentieren zu dürfen. Anlässlich des Jubiläumsjahres der Stadt Müllheim haben unsere Artisten - unter der Leitung von Robert Eisele - zusammen mit der Percussiongruppe - unter der Leitung von Tilo Wachter und den Fanfarenbläsern der städtischen Musikschule ein mittelalterliches Gauklerspiel einstudiert. Das Programm der jüngeren Nachwuchsartisten trägt den Titel »DER GROSZE TURM «; auch hier erwartet Sie ein abwechslungsreiches, spielerisches Zirkus-Programm. Wir würden uns sehr freuen, Sie bei unseren Veranstaltungen begrüßen zu dürfen! An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei allen unseren Mitgliedern, Sponsoren und Helfern bedanken. Vielen Dank!

Das neue Programm mit dem Zirkus RAGAZZI und ANDROMEDA  kommt zur Premiere
Freitag 25. April 2008
Samstag  26. April 2008
jeweils 19 Uhr auf dem Zirkusplatz Müllheim

 

Jugendliche greifen Polizei in Tankstelle an

Geistesgegenwärtig handelt die Kassiererin einer Tankstelle am Dienstag, als sich kurz vor Mitternacht drei junge Leute kostenlos mit Schnaps eindecken wollten. Ein 15-jähriges Mädchen sollte die Verkäuferin ablenken, während ein 17-Jähriger eine Flasche Wodka und eine Tüte Chips in seiner Bomberjacke "verschwinden" ließ. Die Verkäuferin ließ sich nicht übertölpeln, verriegelte die Türen des Verkaufsraums und alarmierte die Polizei. Der in Russland geborene 17-Jährige leugnete den Diebstahlsversuch und verweigerte die Angaben seiner Personalien. Während die Polizei eine weitere Zeugin befragte, unternahmen er und sein 18 Jahre alter, im Kosovo geborener Begleiter einen Fluchtversuch.
Es kam zum Tumult, als die Polizisten dem betrunkenen und sich wehrenden 17-Jährigen Handschellen anlegen wollte. Um die Festnahme des Kumpanen zu verhindern, griff der 18-Jährige die Polizei an und verletzte einen Beamten. Als sich außerdem junge Leute einer größeren Gruppe mit Migrationshintergrund, die sich auf dem Tankstellengelände aufhielt, einschaltete, konnte sich die Polizei nur noch mit Pfefferspray wehren. Die Handfesseln hielten den 17-Jährigen nicht davon ab, die Beamten durch Ausstrecken seines Mittelfingers zu beleidigen. Ermittelt wird nun wegen gemeinschaftlichen Ladendiebstahls, Beleidigung, vorsätzlicher Körperverletzung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und versuchter Gefangenenbefreiung.
20.3.2008, www.badische-zeitung.de

 

 

Handarbeit von Anni Herink: 1000 Euro für Kinderkrebshilfe

Mülheim (umi). Seit 1984 näht, strickt und bastelt Anni Herink jedes Jahr zu Gunsten der Kinderkrebshilfe. Unentgeltlich helfen ihr als ganzjährige Verkaufsstellen der Handarbeiten "Planta Lana" (Müllheim), "Bärehuus" Badenweiler, und Bäckerei Singer in Auggen. Die Mühe hat sich gelohnt: Nach dem Verkauf ihrer Handarbeiten konnte Anni Herink e jetzt dem Förderverein 1000 Euro übergeben, 100 Euro mehr als im Vorjahr.
8.1.2008, BZ

 

 

 

Evang. Kirchen Müllheim und Bui/Kamerun: 20 Jahre Partnerschaft
 
Kumbaya-Kaffee der große Erfolg / Delegation des Kirchenbezirks Breisgau-Hochschwarzwald informierte sich in Bui, wie die gegebene Unterstützung wirkt

Anlässlich der 20 Jahre bestehenden Partnerschaft des evangelischen Kirchenbezirkes Müllheim/Breisgau-Hochschwarzwald mit dem presbyterianischen Kirchenbezirk Bui/Kamerun stattete eine Delegation unter der Leitung von Dekan Zobel dem Bezirk Bui wieder einen Besuch ab. Mit von der Partie waren unter anderem Ernst Herold, Jugendreferent des Kirchenbezirkes, und Dorothea Kölbing als Vertreterin der Frauenarbeit.
Gleichzeitig mit dem Partnerschaftsjubiläum konnten die Besucher mit den Gastgebern das 50-jährige Bestehen der Presbyterianischen Kirche Kameruns feiern. Schwerpunktthemen des Partnerschaftsbesuches waren die Unterstützung der kirchlichen Schularbeit durch den Flohmarkt der Kirchengemeinde Müllheim, die erfolgreiche Aktion "Kumbaya-Kaffee" und die künftige Entwicklung der Partnerschaft. Der Erlös des jährlich Anfang November stattfindenden Flohmarktes der evangelischen Kirchengemeinde Müllheim, der ausgewählten kirchlichen Schulen in Bui zugute kommt, wurde diesmal für die Anschaffung von Lehrbüchern (Englisch und Mathematik) für die Grundschule verwendet, darüber hinaus zur Anschaffung der vorgeschriebenen Schuluniformen. Empfänger sind von einem Ausschuss der kirchlichen Frauenarbeit in Bui ausgewählte kirchliche Schulen. Auf diese Weise leistet der hiesige Kirchenbezirk einen direkten Beitrag zur bildungspolitischen Entwicklungshilfe. Alle Anschaffungen werden übrigens per Quittung belegt. Als durchschlagender Erfolg hat sich der faire Handel mit dem Kumbaya-Kaffee erwiesen, der von den Kaffeebauern in Kamerun direkt, ohne Zwischenhandel, an den evangelischen Partnerbezirk in Deutschland geliefert wird. Die Produktionskette und die Verantwortlichen sind hier persönlich bekannt, die Qualität ist erstklassig und für die nahe Zukunft ist sogar eine Zertifizierung vorgesehen. Erhältlich ist der Kumbaya-Kaffee unter anderem im Galeriecafé "Blauer Elefant" in Müllheim sowie in verschiedenen Läden im Kirchenbezirk. Besonders erfreulich ist, dass die Genossenschaft der Kaffeebauern hier einen unabhängigen, kommerziell erfolgreichen Handel aufgebaut hat. Die künftige Entwicklung der Partnerschaft zwischen Bui und dem Kirchenbezirk Müllheim/Breisgau-Hochschwarzwald sieht wie bisher regelmäßige gegenseitige Besuche im Abstand von zwei Jahren vor. Im Jahr 2009 wird wieder eine Delegation aus Bui den hiesigen Bezirk besuchen. Jedes Jahr gibt es wie schon bisher einen gemeinsamen Sonntag im Mai, an dem die Partnerschaft durch Gottesdienste mit Predigten über ein gemeinsam ausgewähltes Thema begangen wird. Ein künftiger Schwerpunkt der Partnerschaft wird das Gesundheitssystem sein. In Kumbo existiert seit Juni 2007 eine Gesundheitsstation mit drei Mitarbeitern, deren Ausstattung unterstützt wird. Ein medizinisches Mitglied der Besuchsdelegation von 2007 konnte sich bereits über den ausgezeichneten Zustand der Einrichtung vergewissern. Unterstützt werden sollen in erster Linie die Impfung und regelmäßige Untersuchung von Kleinkindern sowie die Entbindungsstation.
Biana Flier, 13.12.2007

Auskünfte weitergehender Art können Interessierte beim evangelischen Dekanat erhalten unter Tel 07631/17 27 43 oder dekanat@ev-kb-breisgau-hochschwarzwald.de 

 

 

Kammerchor - Brückenschläge zwischen Alter und Neuer Musik 

Unter dem Titel "Wie im Himmel" präsentierte der Kammerchor Müllheim ein facettenreiches Programm / Wiederholung geplant

Seit Tagen restlos ausverkauft war das Konzert "Wie im Himmel", das der Kammerchor Müllheim unter der Leitung von Albrecht Haaf in der Martinskirche veranstaltete. Unterstützt von den Markgräfler Kammersolisten sowie dem Jazztrio Mike Schweizer (Saxophon), Tilo Wachter (Schlagwerk) und Jörgen Welander (Tuba) sowie Jutta Haaf (Klavier, Harfe) präsentierte der Chor ein Programm mit "himmlischer Musik" der verschiedensten Epochen, zumeist arrangiert von dem genialen Albrecht Haaf. Ein romantisches Arrangement für Chor, Solisten und Orchester setzte zum Auftakt einen faszinierenden Akzent. Die bekannten Weisen "Ich hab die Nacht geträumet" und "In einem kühlen Grunde" bezauberten im neuen Klangfarbenkleid. Ein schönes Tenorsolo von Winfried Meier-Ehrat rundete das Bild ab. Drei romantische Lieder nach Texten von Eichendorff bezeugten die hervorragende A-cappella-Disziplin und das sichere Interpretationsvermögen des Kammerchores: "Im Walde" (Schubert), "Abschied vom Wald" und "Jagdlied" (Mendelssohn) boten typisch sehnsuchtsvolle Stimmungen mit unheimlichen Unterklängen. Ein instrumentales Intermezzo mit zwei Sätzen aus dem Streichquartett op. 168 von Schubert wurde vom Streichquartett der Markgräfler Kammersolisten mit feinem Gespür dargeboten und schuf einen ruhigen Übergang zu einem "Medley" aus "Schlagern" der Renaissance: "Belle qui tiens ma vie" verband auf geniale Weise Alte Musik, Kammertöne und jazzige Anklänge. Zwei zauberhaften Melodien aus dem französischen Film "Les choristes" boten nicht nur musikalisch bewegende Eindrücke; ein choreographisches Kabinettstückchen waren die Papierflieger, die zum "Cerf volant" das Kirchenschiff in eine Kindertraumlandschaft verwandelten.
Traumhaft schön war auch das Solo, das Tilo Wachter auf dem Hang spielte; das Schlaginstrument, für das die karibische Steeldrum und die indische Ghatam Pate gestanden haben, entwickelte dann gemeinsam mit Klavier (Haaf) und Tuba (Welander) eine herrliche Collage aus Rhythmus und exotischer Melodik. "Stadtpfeifers Traum" schlug eine weitere überzeugende Brücke zwischen Alter und Neuer Musik. Die Bemühungen einer Trollmutter, ihre elf kleinen Trolle zum Einschlafen zu bringen, wurde danach in dem schwedischen Wiegenlied "Trollmoors Vaggsong" auf rührende und zugleich witzige Weise umgesetzt. Zum Finale gab es noch die Highlights: "Gabriellas Sang" aus dem schwedischen Film "Wie im Himmel" , mit einem anrührenden Solo von Ingela Herweg, begeisterte ebenso wie die "Kleine israelische Suite" mit Alexandra Zimber als beeindruckender Gesangssolistin. Wegen der großen Resonanz wird das Konzert am 10. Februar um 17 Uhr in der Martinskirche wiederholt.
Bianca Flier, 30.11.2007, BZ

 

Kochbuch von 1890 zugunsten Kinderkrebshilfe - Kaufgebot erbeten
 
Anni Herink verkauft ihr historisches Kochbuch von 1890 zugunsten des Fördervereins der Kinderkrebshilfe in Freiburg

Dachskeule, gebratene Fischotter, Auerhahn am Spieß — kann man das essen? Aber klar. Die Rezepte stehen im "Universal-Lexikon der Kochkunst" , im Jahr 1890 verlegt von dem Leipziger Buchhändler J. J. Weber. Das Buch ist eine Fundgrube für Köche und Historiker. Jetzt wird es an den Meistbietenden verkauft, zugunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder in Freiburg. Wiederentdeckt hat Anni Herink das Rezeptbuch, das sie vor 40 Jahren geschenkt bekam. Hübel & Denck aus Leipzig hat das Werk so gut gebunden, dass es bis heute unbeschädigt ist. Es handelt sich um den 1. Band von A wie Aal bis K wie Kutteln und Kuh-Euter. Enthalten sind auch Repliken von Original-Menükarten von Gala-Dinners des europäischen Hochadels. Es scheint fast unglaublich, wie vor rund 130 Jahren geschlemmt wurde. Unter zehn Gängen ging gar nichts. Und immer wieder dabei: Schildkrötensuppe, Hummer, Rheinlachs. Nachzulesen ist beispielsweise das Gala-Dinner vom 25. April 1882 bei der englischen Königin im Schloss Windsor oder das Elf-Gang-Menü im Schloss Kiel, mit dem Prinz Heinrich von Preußen am 5. Mai 1889 zur Taufe seines Sohnes Prinz Waldemar eingeladen hat. Der griechische Kronprinz gab im Oktober 1889 im Palais in Athen ein Dinner zu Ehren des deutschen Kaiserpaares. Kredenzt wurde dazu Heidsieck-Champagner und alter deutscher Wein aus Rüdesheim: Auslese des Jahrgangs 1868 und Kabinett von 1876. Einen Monat später besuchte das deutsche Kaiserpaar Sultan Abdul Hamid, der sich beim großen Abschieds-Menü ebenfalls nicht lumpen ließ. Zum Nachkochen gibt es viele Anregungen auch ganz allgemeiner Art, zum Beispiel wie man Fleisch abhängt oder zwecks Aufbewahrung pökelt. Das Kochbuch beginnt mit 55 Aal-Rezepten und führt von Anchovis über Anis-Brezeln zu über hundert Arten der Apfel-Zubereitung bis hin zu Pudding aus Arrrow-Root (Pfeilwurzelmehl). Vielfältig zubereiten kann man Austern, auch "falsche" , nämlich aus Heringsmilch.
Zu jedem Tier, das in Rezepten verarbeitet wird, gibt es biologische Erkenntnisse. Der Leser erfährt, wie die Tiere leben, aber auch, wie man sie fangen kann. Geschätzt wurde beispielsweise der Fischreiher, der, obgleich aus Fleisch bestehend, von den Katholiken selbst an fleischlosen Fastentagen erlaubt war. Beliebt auf der Speisekarte waren anno dazumal unter anderem Dachspfeffer, gedämpfte Fischotter, Tauben-Frikassee, Fasanen-Pudding, Kapaun (beschnittene Hähne), Kalbsfüße, Kaulbarsch, Kiebitz und Krammetsvögel (Drosseln). Im historischen Kochbuch sind aber auch Rezepte für Meerestiere, Kebab und Kuskus vermerkt. Ein großes Kapitel ist der Herstellung von Essig gewidmet, den es auch aus Himbeeren, Kirschen, Johannisbeeren oder Veilchen und gar aus Sardellen gab. Auch Backrezepte fehlen nicht. Im "schwäbischen Gugelhupf" waren sage und schreibe 15 Eier drin. Dazu gab es Kaffee. Die "Bereitung desselben" war schon damals eine Wissenschaft und beginnt im Buch bei den Sorten und der richtigen Röstung. Von einer Kaffeemaschine mit "Filtriersack" ist gar die Rede. Und von "Autoritäten der Medizin und Chemie" , die gemahnt haben sollen, dass Aufguss-Kaffee zwar die Verdauung fördere, aber halt doch zu sehr aufrege. Durch Rahm verliere Kaffee an seiner aufregender Wirkung, sei dann aber weniger magenverträglich, meinten die Experten um 1890. Rezepturen hat das historische Kochbuch auch für Getränke. Als besonders gesund für den Magen wird — aus einer Flasche Bordeaux und einer bitteren Pomeranze hergestellt — "kalter Bischoff" empfohlen. Das lässt den Schluss zu, dass Priester seinerzeit dem Rausch der Sinne nicht abgeneigt waren. Auch beim "Knickebein" scheint der Name Programm zu sein. Er besteht aus Rum mit Eigelb und ganz viel Kümmel-Likör.

Anni Herink verkauft seit über 20 Jahren ihre gefertigten Handarbeiten zu Gunsten der Kinderkrebshilfe. Diesem Förderverein soll auch der Erlös aus dem Verkauf der "Kochkunst" zufließen.
Sigrid Umiger, 27.11.2007, BZ


Kaufgebot bitte abgeben. Wer Interesse hat, möge sich schriftlich melden - bitte nicht am Telefon - und sein Gebot nennen: Anni Herink, Siebeneichenstraße 10, 79379 Müllheim

 

Evangelisches Sozialwerk: Drei Pflegeheime unter einem Dach

Evangelisches Sozialwerk Müllheim: 195 vollstationäre Plätze und 30 für betreutes Wohnen /Zahl der Demenz-Kranken steigt

Senioren gehen immer später ins Seniorenheim. Vor zwei Jahren waren die Bewohner im Elisabethenheim im Schnitt 84,5 Jahre alt. Jetzt liegt das Durchschnittsalter bei 85,5 Jahren. Das evangelische Sozialwerk Müllheim hat neben dieser Einrichtung noch weitere und informierte darüber die Mitgliederversammlung. Aus dem Aufsichtsrat verabschiedet wurden Robert Kunzer und Franz Doleschal. Das Sozialwerk steht unter dem Dach der Diakonie Baden und hat 150 Mitglieder. Es betreut neben dem Elisabethenheim in Müllheim mit 122 Pflegeplätzen auch das Bethesda in Oberweiler mit 31 Plätzen und seit 2004 eine Einrichtung in Sulzburg mit 37 Pflegestellen. Mit fünf Autos werden täglich aus der Küche des Elisabethenheimes rund 350 "Essen auf Rädern" im Markgräflerland verteilt. Die Jahresbilanz des Sozialwerks schloss 2006 mit einem Überschuss von rund 1600 Euro. Deutlich gestiegen — um 309 000 Euro — sind die Erträge aus den Pflegeleistungen. Mehrausgaben von 170 000 Euro gab es bei den Personalkosten. 118,6 Vollzeitstellen verteilen sich auf 190 Mitarbeiter, berichtete für den Vorstand Thomas Bader. Um 50 000 Euro erhöht waren im Vorjahr die Energie- und um 33 000 Euro die Lebensmittelkosten. Positiv verlaufen werde — auch dank einer Erbschaft — das Wirtschaftsjahr 2007, prognostizierte Thomas Bader. Durch das erhöhte Durchschnittsalter der Senioren sei auch deren Allgemeinzustand deutlich reduziert, erklärte Vorstandsmitglied Holger Karg. Zunehmend gefragt seien Plätze für Demenz-Kranke. Im Rahmen des Qualitätsmanagement-Systems steigen mit den Herausforderungen auch Fortbildungen der Mitarbeiter. Schwerpunkt in der Betreuung der Heimbewohner sei die "Bezugspflege", so Karg. Das Konzept beinhalte, dass eine Fach- und eine Hilfskraft für jeweils fünf Bewohner konstant verantwortlich sind.
Als unverzichtbar für die Arbeit in den Pflegeheimen lobte Holger Karg derzeit 50 aktive Ehrenamtliche, die neuerdings von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin begleitet werden. Selbstständige Tochter des Sozialwerkes ist die Evangelische Jugendhilfe Kirschbäumleboden in Müllheim. Zunehmend sei die Zahl verunsicherter und orientierungsloser Familien, erklärte Heimleiter Hans-Martin Blessing. Die Jugendhilfe habe engagierte und qualifizierte Mitarbeiter um solchen Familien Perspektiven zu vermitteln. Leider seien die Rahmenbedingungen von Budgetierungen geprägt. Mit 123 Prozent überbelegt sind die teilstationären Gruppen, während im stationären Bereich nur 92 Prozent erreicht werden.

Die Heimschule für Erziehungshilfe wurde dank der Rektorin Christiane Huerkamp räumlich in eine Grund- und Hauptschule getrennt und hat jetzt auch einen Förderschulzweig. Unterrichtet werden 51 Schülerinnen und Schüler. 20 weitere konnten aus Platzmangel nicht aufgenommen werden, bedauert der Heimleiter. Neu eingerichtet wurde das Projekt "Zirkus und Theater" , das von Ragazzi-Zirkusdirektor Robert Eisele betreut und vom Kiwanis-Damenclub "Minerva Markgräflerland" finanziell unterstützt wird, lobte Hans-Martin Blessing. Initiiert wurde die Heimschule Kirschbäumleboden wie zuvor auch das Förderschulzentrum in Müllheim von Robert Kunzer. Der 84-jährige ehemalige Gemeinde- und Kreisrat war auch 32 Jahre lang Mitglied im Aufsichtsrat des Sozialwerkes. Sechs Jahre im Gremium und Seelsorger für die drei Seniorenheime war der pensionierte evangelische Dekan Franz Doleschal. Beide Mitglieder verabschiedete der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Engler mit großem Lob und Dank. Einstimmig als Nachfolger in den Aufsichtsrat gewählt wurde Dekan Hans-Joachim Zobel. Das Sozialwerk gehört zu den drei Trägern der Freiburger Fachschule für Altenpflege mit 112 Schülern. Laut Geschäftsführer Jürgen Müller schloss das Jahr 2006 mit einem Überschuss von knapp 53 000 Euro. Sorgen bereitet dem Sozialwerk die Bausubstanz im Pflegeheim Bethesda. Basierend auf Gutachten, werde man einen Neubau in Erwägung ziehen müssen, informierte der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Engler. Wir berichten noch.

 

Boden um Olivenbäume am B3-Kreisel wird beheizt

Dumm gelaufen, wenn Kommunalpolitiker einen Sachverhalt, ihre Stadt betreffend, aus den Medien erfahren. So erging es Myriam Egel, die von den beheizbaren Olivenbäumen auf dem neuen B 3-Kreisel am Montag aus dem Fernsehen erfuhr. Die Stadträtin konnte die Nachricht kaum fassen, hatte sie doch noch die Versicherung der Verwaltung in den Ohren, die bei der Abstimmung beteuert hatte, dass die Bäume Kälte resistent seien und nur bei sehr hohen Minusgraden geschützt werden müssten, was einfach mit einer Abdeckung geschehen könnte. Stadtbauamtsleiter Michael Sattler erklärte ihr nun, dass die Stadtgärtnerei Freiburg, von der die Oliven gekauft wurden, empfohlen hatte, eine Wärmeleitung zu legen, weil sonst bei Bodenfrost der Verdunstungsprozess unterbrochen sei. Im Notfall ist also für warme Füße der Bäume gesorgt. Manche Stadträte aber hätten kalte Füße gekriegt, hätten sie das gleich gewusst. Während Bürgermeister Lohs den Werbeeffekt für Müllheim betonte, landesweit ausgestrahlt zu werden, meinte einige, dass die Verwaltung sie hätte nachträglich informieren müssen. Eine Verfahrensfrage, auch wenn die Kosten nicht nennenswert sind.
19.10.2007, www.badische-zeitung.de


 

Jugendliche Akrobaten im Zirkus Ragazzi - Spender gesucht

Manege frei für das Jugendspektakel im Zirkus Ragazzi: Zirkusprojekte aus Baden und Basel zauberten große Illusionen unter die Zirkuskuppel und versetzten am Samstag fast 300 Gäste ins Staunen. Der Trainingsfleiß der Jugendlichen, die sich dem Duft der Manege verschrieben haben, wurde nach jedem Auftritt mit Beifallsstürmen belohnt.

Wer sich am vergangenen Samstagabend lieber vor den Fernseher gesetzt hatte, verpasste eine wunderbare Live-Show. Artistik und Akrobatik der Zirkusse "Paletti" aus Mannheim, "Harlekin" aus Freiburg, "Faustino" aus Staufen, "Pepperoni" aus Heidelberg und die Basler Gäste vom Zirkus "Rägeboge" ließ die Zuschauer den Atem anhalten, die Augen aufreißen und staunen. Es knisterte vor Spannung unter dem Zelthimmel. Natürlich durften auch die Gastgeber, die jugendlichen Artisten des Müllheimer Zirkus "Ragazzi" mit ihrem Trainer Robert Eisele nicht fehlen. Bereichert wurde das Programm von der "Young Colony of Dance " und der Rope Skipping-Truppe der Alemannia Müllheim. Die bunte Durchmischung der vielen Auftritte machten den ganz besonderen Reiz aus. Die Besucher waren fasziniert, als die jungen Artistinnen des Zirkus "Rägeboge" am Ring-Trapez unter der Zirkuskuppel ihre Kunststücke vorführten, oder die Künstlerinnen von den Zirkussen "Paletti" und "Harlekin" , mit Formationen in luftiger Höhe ihre Gäste konzentriert und lächelnd in die Schwerelosigkeit entführten. Mit viel Beifall wurden die Müllheimer Tänzerinnen und Rope Skipper bedacht, deren Manegenauftritt für viel Schwung sorgte. Ein Höhepunkt waren die Diabolo-Künstler, die mit großer Fingerfertigkeit die übergroßen Jojos von Seil zu Seil springen ließen. Zwar hatten die Ragazzi-Akrobaten ein Heimspiel, das sie bar nicht minder spektakulär bewältigten. Ob mit Stühlen oder auf dem Einrad, die Jugendlichen um Robert Eisele zeigten bravouröse Leistungen. Ein ganz besonderer "Hingucker" waren die souveränen Jongleure mit den Keulen. Musikalisch begleitet wurde das Programm von Tilo Wachter und seiner Percussiongruppe "Andromeda" .

Die ausgezeichnete Performance darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der erst seit wenigen Monaten als eingetragener Verein agierende Zirkus Ragazzi vor großen finanziellen Herausforderungen steht: Das Zirkuszelt muss noch abbezahlt werden, die tägliche Arbeit der Jugendlichen erfordert weitere finanzielle Anstrengungen. Wie wertvoll die Arbeit des Müllheimer Kinder- und Jugendzirkusses ist, zeigt die Auszeichnung "Preisträger der Stiftung kulturelle Jugendarbeit 2007" . Aber auch der erzieherische Beitrag nimmt einen hohen Stellenwert ein. Zusammengehörigkeitsgefühl und das gemeinsame Ziel, jährlich ein neues Programm unter die Zirkuskuppel zu zaubern, sind nicht nur sinnvolle Freizeitbeschäftigung, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeiten. Deshalb werden noch dringend Sponsoren und Spender gesucht, um die Müllheimer Zirkusarbeit auch langfristig zu sichern.
Volker Münch , 16.10.2007, BZ


 

Hospizgruppe Markgräflerland sucht neue Mitarbeiter - Informationsabend

Seit 1994 besteht die Hospizgruppe Markgräflerland, deren Mitarbeiter Schwerstkranke und Sterbende ehrenamtlich auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten. Rund 20 Menschen haben sich dafür bei der Regionalgruppe Müllheim zusammengefunden. Eine davon ist Luise Stapenhorst. Sie weiß: Die selbst gestellte Aufgabe ist keine leichte, die Fluktuation entsprechend groß. Und so ist die Gruppe auf der Suche nach neuen Helfern, junge und hier wiederum Männer vor allem. Die Hospizhelfer und -helferinnen werden in Seniorenheime, in die Helios-Klinik und in Privatwohnungen gerufen und versehen ihren Dienst als ambulante Tätigkeit. Den Sterbenden fehlen oft Angehörige oder diese fühlen sich nicht fähig, Sterben und Tod zu ertragen. Auch sind die Angehörigen durch eine lange Krankheitszeit des Sterbenden oft so erschöpft, dass sie sich eine zeitlich begrenzte Ablösung für die Betreuung wünschen.

Sterben erfordert ein vollständiges und endgültiges Loslassen von allem, was man bisher gekannt und geliebt hat, von allem, was bisher Geborgenheit und Sicherheit bedeutete, aber auch von allem, was unvollendet geblieben ist oder schuldhaft und nicht korrigierbar zurückgelassen werden muss. Daher ist Sterben natürlicherweise — verdeckt oder offen zu Tage tretend — von Angst und Unsicherheit begleitet, auch dann, wenn ein starker Glaube das Hinübergehen erleichtert. "In dieser Situation der Verunsicherung ist es gut, von einem einfühlsamen Menschen begleitet zu werden" , sagt Luise Stapenhorst. Und genau das versuchen Hospizhelfer/innen zu leisten. So unterschiedlich die Anschauungen und Glaubenseinstellungen von Hospizleuten sein mögen, in ihrer Haltung gegenüber Sterbenden bemühen sie sich alle um das Gleiche: Respekt vor der Würde und dem Glauben des Sterbenden, liebevolle Zuwendung und Hinhören auf seine Anliegen, einfühlsames Erspüren seiner Bedürfnisse und Zurücknehmen der eigenen Person. Dabei kann die Art der Begleitung völlig unterschiedlich sein, je nach Situation und Befindlichkeit des Sterbenden. Die Begleitung kann stattfinden in Stille und Schweigen, im gemeinsamen Lauschen auf Musik, im stillen oder tönenden Gebet, im Singen eines Liedes, im Vorlesen, im ernsten oder alltäglichen Gespräch, im gemeinsamen, befreienden Lachen, in kleinen Handreichungen oder im schweigenden Halten einer Hand. Und immer ist Sterben sehr persönlich und sehr unterschiedlich, nie vorhersehbar, aber immer Mysterium, immer an das Numinose grenzend, das Jenseitige berührend. Das Numinose spüren zu dürfen, ist Geschenk und Gnade. Deshalb sprechen viele Hospizler davon, dass sie bei Begleitungen oft mehr bekommen als sie geben und dass sie aus Begleitungen nicht deprimiert, sondern gestärkt hervorgehen. Am ersten Samstag im Oktober startet ein Kurs, der etwa 70 Stunden umfasst, sich über mehrere Wochen erstreckt und die neuen Hospizhelfer/innen auf die Tätigkeit am Sterbebett vorbereitet.

Ein Informationsabend über die Arbeit in der Hospizgruppe findet am
Montag, 3. September, um 19 Uhr in den Räumen
der Volkshochschule Müllheim, Gerbergasse 8, statt.
Nähere Infos unter 07631/13628 oder 07632/6529
1.9.2007, BZ

 

 

Andromeda-Ensemble spielt im Markgräfler Lindenhof

ANDROMEDA unter Leitung von Tilo Wachter am 8.7.2007 im Lindenhof Müllheim
(1) ANDROMEDA unter Leitung von Tilo Wachter am 8.7.2007 im Lindenhof Müllheim (2) Tilo Wachter - schwer zu fotografieren bei so viel Einsatz und Bewegung
 
(3) Max Hoffmeister spielt Hang am 8.7.2007
 
(4)
 
(5)
 
(6) Nico Kritzinger mit seiner Hang
 
(7) (8) (9)

Am Sonntag, 8.7.2007, trat das Percussion-Performance Ensemble ANDROMEDA in der großen alten Scheune des Markgräfler Lindenhofs auf. Das Schüler-Ensemble mit 10 Schlagzeugern und Persuccionisten wurde im Jahr 2001 von Tilo Wachter gegründet und verbindet Eigenkompositionen mit Performance-Techniken. Für das neue Programm "Blech-groove" wurden sie verstärkt durch die sechs Trompeter der Bläserklasse unter Frau Volk-Dittus der Musikschule Müllheim. Es war ein Genuß und eine Freude, den zwischen 9 und 18 Jahre alten Schülern zuzuhören und zuzuschauen: Rhythmus, Gefühl, Witz, Spritzigkeit, Melodik, Abwechslung, super Gesang (vom Schlagzeuger), Präzision, Fantasie - vieles war zu entdecken, von minimal-music über Afro-Kubanische Rhathmen und Polke zu Techno. Auch selten gespielte Instrumente kamen zum Einsatz - so Hang und Glocken.

Schade nur, dass das Publikum dem Elan, dem Einsatz und der Begeisterung der jungen Musiker nicht ganz gewachsen war und Applaus und "Mitgehen" etwas sehr spartanisch sparsam bzw. müde dosierte. Die Stücke von ANDROMEDA sind auf CD "Ragazzi" erhältlich.
8.7.2007


 

Frick-Mühle: Ein Holzrad nach historischem Vorbild

Interesse und Neugier auf die neuesten Fortschritte an der Frick-Mühle waren größer als das Regenwetter erahnen ließ: Unzählige Menschen wollten das erst vor wenigen Tagen montierte Mühlrad im Rahmen des deutschen Mühlentages sehen.

Die Mitglieder des Markgräfler Museumsvereins machten aus der schlechten Wetterlage das Beste. Sie sorgten für Überdachungen am Verpflegungsstand im Freien und für ausreichend Sitzgelegenheiten im Innern der historischen Mühle. Noch ist die Frick-Mühle noch nicht voll funktionsfähig und doch lassen sich die Dimensionen des Mahlwerks und auch der Betrieb, der spätestens zum Stadtjubiläum im kommenden Jahr uneingeschränkt aufgenommen werden soll, erahnen. Die Besucher kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Im Herzen der Mühle, im Mahlraum, informierten die Mitglieder mit Präsentationen zu verschiedenen Themen. Vorsitzender Bernhard Trub sprach zur Geschichte der Mühlen in Müllheim und ordnete die Vita der Frick-Mühle für die Bedeutung Müllheims als Mühlenstandort ein, Heinrich Rudolph erklärte die Technik der früheren Mühlen und Baudezernent Rudi Saumer erinnerte an die Bauentwicklung seit die Stadt die Mühle übernommen hat. Damals war das ehemalige Mühlengebäude in einem fast baufälligen Zustand. Es musste entkernt, vom Müll befreit und von den Fundamenten aufwärts saniert werden. Während das Mahlwerk vor einigen Jahren aus einer Mühle in Riedlingen übernommen, restauriert und ergänzt wurde, fehlte immer noch das Mühlenrad. Das Originalrad, das zuletzt an der Riedlinger Mühle montiert und aus Metall gearbeitet war, kam nach der Elektrifizierung der Mühle nach Hasel. So entschied sich der Markgräfler Museumsverein nach historischem Vorbild ein Holzrad mit einem Durchmesser von annähernd sechs Metern zu bauen. Jetzt müssen noch die Wasserversorgung und die Außenanlage fertig gestellt werden. Das soll, so Vorsitzender Trub, bis zum Pfingstmontag im kommenden Jahr erledigt werden. Für die Zukunft plant der Verein ein Nebengebäude, in dem die alte Ölmühle, die zum Bestand des Markgräfler Museums gehört und in einem Gebäude der Winzergenossenschaft untergestellt ist, ausgestellt werden soll. Im Innern der Mühle fand am Stand der Feldberger Künstlerin Marli Klein-Büskens der neue Mühlenkalender reißenden Absatz. Er ist übrigens auch beim städtischen Kulturamt erhältlich. Die kleinen Besucher konnten sich den Aufenthalt mit Malen vertreiben. An einem Stand konnten Nägel in ein kleines Mühlrad eingeschlagen und einen "Mühlenstein" — ein für den Mühlentag extra gebackenes Brot — erstanden werden. Trotz des Regenwetters hatten die meisten Besucher große Freude an der Besichtigungstour durch die Frick-Mühle. Schließlich hat sich seit dem vergangenen Jahr einiges an der Mühle getan.
Volker Münch , 29.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Markgräfler Mühlenkalender 2008: Gute Tat von Marli Klein-Büskens

Rechtzeitig zum deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) wurde der Markgräfler Mühlenkalender 2008 fertiggestellt. Die Künstlerin Marli Klein-Büskens hat darin Mühlendarstellungen in verschiedensten Maltechniken versammelt — eigene Werke und solche von Künstlerkollegen.

Am Pfingstmontag 2008 soll die rekonstruierte Müllheimer Frick-Mühle eingeweiht werden. Marli Klein-Büskens Interesse an diesem Projekt kommt nicht von ungefähr: In jungen Jahren erbte sie vom Großvater, einem gestandenen Müller, eine Windmühle. "Das Mühlrad ist fertiggestellt und wie finanzieren wir das nun?" , fragte sich die Wahl-Feldbergerin. Die Anstrengungen der ehrenamtlich tätigen Helfer zu unterstützen, ist ihr Anliegen. So lag die Idee nicht fern, einen Kalender zu schaffen, der sich unter künstlerischen Gesichtspunkten mit den Mühlen der Region auseinander setzt. Die Künstlerin hat zwei Bilder von Gabriela Morschett angekauft, die nun als Spende an das Museum gehen. Das Titelbild stammt von der Künstlerin Patricia Bailer-Kirsch. Unter den Werken befinden sich aber auch Bilder von Fritz Fischer und Thomas Egel. Im Kalender wechseln sich klassische Motive mit teilweise abstrakten Darstellungen ab. "Wir waren von der Idee begeistert" , freut sich Kulturdezernentin Andrea Fahrnholz über das "gelungene Produkt" im Blick auf das kommende Jubiläumsjahr der Stadt. Für das Engagement bedankt sich Museumsleiter Jan Merk. Marli Klein-Büskens sprühe immer wieder vor Ideen. "Die Frick-Mühle liegt ihr am Herzen" , unterstreicht Museumsvereinsvorsitzender Bernhard Trub. Die Hälfte der Herstellungskosten des Kalenders, rund 4000 Euro, bringt die Künstlerin selbst auf. Ein Viertel übernimmt die Stadt, den Restbetrag steuern die Volksbank Müllheim und weitere Spender bei.
Der Mühlenkalender 2008 erscheint in einer Auflage von 500 Stück und ist zu einem Preis von 14,80 Euro am Mühlentag zu haben. Danach wird er bei der Tourist-Information im Amtshaus, bei der Buchhandlung Schmidt und von der Künstlerin selbst verkauft.
mps, 25.5.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

PsBB - Die Sucht beginnt in der Jugend 

Jugendliche, die nach dem Koma-Saufen im Delirium aufgegriffen werden, sieht der Leiter der Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle (PsBB) in Müllheim, Horst-Dieter Bolanz, nur wie die "Spitze eines Eisberges" . Die meisten würden ihren Rausch ausschlafen ohne aufzufallen. Zwanzigjährige, die Hilfe suchen, haben bereits eine lange Suchtkarriere hinter sich.

Die PsBB ist eine Einrichtung des Fachverbandes für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg mit Sitz in Müllheim und der Außenstelle Breisach. 2006 wurden 781 Patienten betreut und 2320 Therapiegespräche geführt. Erschreckend sei seit etwa zwei Jahren die Zunahme "auffälliger" Männer zwischen 20 und 25 Jahren, berichtet Horst-Dieter Bolanz. Auffällig als Alkoholiker wird man erst nach einigen Suchtjahren, was darauf schließen lasse, dass extremes Trinkverhalten schon bei Zwölfjährigen beginne.
Mädchen sind genauso betroffen, fallen aber weniger auf, weil sie im betrunkenen Zustand seltener in Schlägereien verwickelt sind. Auslöser sei oft auch das "Flatrate-Saufen" in Discos, wo für einen Preis Trinken bis zum Abwinken ermöglicht wird. Kampftrinken gebe es aber auf allen Festen und: "Es gibt keinen Unterschied zwischen Gymnasiasten, Hauptschülern und Lehrlingen", so Bolanz. Das Hauptklientel der PsBB sind Menschen zwischen 30 und 60 Jahren, darunter am stärksten betroffen die 40 bis 50-Jährigen. Und die meisten haben ihre Alkoholsucht bereits in der Jugend begonnen. Das Problem geht quer durch alle Gesellschaftsschichten. Die Hälfte der Alkoholkranken steht in Arbeitsverhältnissen, nur ein Drittel ist erwerbslos. Hilfe suchen die meisten Patienten nicht aus Einsicht, sondern auf Druck ihrer Partner und Familien, der Arbeitgeber oder wegen richterlichen Anordnungen nach Schlägereien, Körperverletzungen oder Führerscheinentzug. Druck macht auch, dass Hartz-IV-Empfängern droht, dass die monatlichen 345 Euro um 30 Prozent gekürzt werden könnten. Die PsBB arbeitet erfolgreich mit Selbsthilfegruppen zusammen, bildet ehemals Abhängige zu Suchthelfern aus und bietet nach dem Führerscheinentzug mit geschulten Fachleuten Vorbereitungskurse für die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU). Ganz wichtig ist das Präventionsprojekt: "Schon 16 — Jugendschutz — Ich mache mit" und die Suchtprophylaxe am Arbeitsplatz. Neu ist der "Liaisondienst" im Krankenhaus Bischoffingen, wo die PsBB versucht, mit Entzugspatienten direkt vor Ort während der Therapie ins Gespräch zu kommen. Ferner gibt es offene Sprechstunden für Patienten der Helios-Klinik in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst des Müllheimer Krankenhauses. Für Nikotinabhängige bietet die PsBB das von Krankenkassen unterstützte Seminar: "Rauchfrei in sechs Schritten" .
Um die "Google-Jugend" anzusprechen, bietet die Caritas seit 2007 bundesweit eine Online-Beratung. Sie ist anonym, was den ersten Kontakt erleichtert. Die Zuordnung an die Beratungsstellen erfolgt je nach Postleitzahl. Antworten auf alle Fragen geben die geschulten Mitarbeiter innerhalb von 48 Stunden.
Sigrid Umiger, 11.4.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

 

Dialysezentrum Müllheim 30 Jahre: Pionierarbeit mit großer Reichweite
  Zum 30-Jährigen gibt es in der Praxis einen Generationenwechsel / Zusammenarbeit selbstverständlich / Stationäre und ambulante Versorgung greifen ineinander

Das Dialysezentrum in Müllheim kann auf 30 Jahre Bestehen zurückblicken. Es wurde 1977 als erste eigenständige Dialyseeinrichtung außerhalb von Freiburg geschaffen. Von hier ausgehend, entstanden Abteilungen in Schopfheim, Waldshut, Lörrach und Bad Krozingen. Unter der Leitung von Dr. Herwig Boeckle wurde Pionierarbeit geleistet. So waren die Verhandlungen, Verträge mit den Kreisen und Städten und vor allem die Rekrutierung der Fachärzte zu bewerkstelligen. Von Grund auf wurde eine Basis für eine kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Dialyse-Praxen in der Region gelegt. Mitte der 70er-Jahre, als die Nierenersatz-Therapie noch eine sehr junge Sparte in der medizinischen Behandlung darstellte, war die Uni-Klinik in Freiburg an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gelangt. Um der steigenden Anzahl von Patienten und dem Wunsch nach Wohnort näherer Behandlung gerecht zu werden, mussten neue Einrichtungen geschaffen werden, die den Bedürfnissen von chronisch Kranken gerecht wurden. In Müllheim wurden von Anfang an die Krankenhäuser miteinbezogen. Das Angebot der nephrologischen Betreuung (Nephros: Niere) der stationären Patienten wurde auch gerne angenommen. So wurden Kosten ge- und den Patienten der Weg in die Universitätsklinik Freiburg erspart. "In unserem Fachbereich hat sich schon sehr früh etwas entwickelt" , sagt Dr. Boeckle, "was heute als angestrebtes Ziel in der medizinischen Versorgung angepriesen wird: die ineinander greifende Versorgung von stationären und ambulanten Einrichtungen."

In den Anfängen bestand das Team aus acht Personen. Die gleiche Praxis mit ihren dazugehörigen Ablegern Bad Krozingen und Schopfheim firmiert heute als Gemeinschaftspraxis aus vier Ärzten und 54 angestellten Schwestern und Pflegern, Technikern, Arzthelferinnen, Sekretärinnen und Hauswirtschafterinnen. Die Abteilungen in Lörrach und Waldshut wurden eigenständige Dialysepraxen. Das Dialysezentrum versorgt heute 150 chronisch und etwa 60 Nieren transplantierte Patienten. Es bietet alle Formen der chronischen Hämodialyse und der Bauchfelldialyse an. Mit der Nieren- und Hochdruckambulanz ist es für die niedergelassenen Ärzte der Region Ansprechpartner bei Diagnostik und Therapie dieser Patienten. Außerdem betreut die Einrichtung das Herzzentrum Bad Krozingen, die Helios-Klinik in Müllheim und das Kreiskrankenhaus Schopfheim. Die Patientenzahlen steigen von Jahr zu Jahr, vor allem bedingt durch die große Anzahl von Diabetikern und Bluthochdruckkranken. Es wird deshalb in Zukunft vor allem auch die Vorsorge, die Aufklärung und die frühzeitige Behandlung dieser Patienten im Vordergrund stehen. Das Dialysezentrum ist dabei, in Zusammenarbeit mit den Kostenträgern — hierbei nimmt die AOK eine besondere Rolle ein — Modelle zu entwickeln, die diesen Erfordernissen gerecht werden. Zunehmend ist die Apherese-Behandlung (Entfernung bestimmter krankmachender Stoffe und Antikörper) in den Vordergrund getreten. Zusammen mit dem Herzzentrum Bad Krozingen leistete die Müllheimer Dialyse-Einrichtung auch hier Pionierarbeit. Nach Fertigstellung ihrer neuen Räumlichkeiten im Herzzentrum wird sie dort auch eine Apherese-Abteilung mit allen Behandlungsmöglichkeiten etablieren.
Nach 30 Jahren Bestehen und Bewähren des Dialysezentrums gibt es nun bei den Ärzten einen Generationswechsel: Herwig Boeckle und Rainer Kuhn scheiden aus. Für sie folgen Markus Cybulla von der "Inneren" der Uniklinik Freiburg und Martin Beck von der Nephrologie der Uniklinik Münster, nach. Das bedeutet zugleich eine Ausweitung des Angebotes, da einer der neuen Kollegen auch als Rheumatologe tätig sein wird.
eb, 28.3.2007, www.badische-zeitung.de

 

 

Es braucht Mut, bei der Markgräfler Tafel einzukaufen - Hilfsangebot

Vier Menschen erzählen, um es den Verschämten leichter zu machen

Der Laden der Markgräfler Tafel ist mehr als eine Einkaufsmöglichkeit für Menschen mit schmalem Geldbeutel. Er ist eine Drehscheibe für Schicksale, so bunt, wie das Leben spielt, aber auch so schwierig. Die Aufgabe von Silvana Müller, die das Geschäft managt, hat deshalb auch einen hohen Anteil von Sozialarbeit.
Sie sind zusammengekommen, um der örtlichen Zeitung zu schildern, warum der Tafelladen für sie so segensreich ist: Ulrike Gronert, Marion Vogel und Ali Serhan aus dem Libanon. Sie sind Rentnerin, allein erziehende Mutter, arbeitslos, Ein-Euro-Jobber und haben jedenfalls viel zu wenig Geld, um das zu führen, was man unter einem normalen Leben versteht. Über 500 Kundenkarten sind vergeben. Es könnten noch viel mehr sein. Deshalb bekennen sich die drei Frauen und der Mann mit ihrem Namen als Tafelkunden. Sie wollen Mut machen, diese Einrichtung ungeniert in Anspruch zu nehmen.

Die Ladenleiterin erzählt von einer arbeitslosen Frau, die Wochen gebraucht hat, um diesen Weg zu gehen. Als sie es geschafft hatte, war sie so erschüttert, dass Silvana Müller sie mit in den Nebenraum nahm, um ihr Zeit zu geben, sich wieder zu beruhigen. Seitdem ist der Bann gebrochen. Der Frau ist es jetzt möglich, sich frank und frei im Tafelladen zu bewegen. Vor allem alteingesessene Bürger tun sich sehr schwer, das hilfreiche Angebot anzunehmen. Sie schämen sich so, dass sie lieber hungern. Wer arbeitslos wird, gerät sehr schnell an den Rand. Und der liegt meist weit unter der Armutsgrenze. Die Menschen, die den Tafelladen aufsuchen, sagt Silvana Müller, verfügten in der Regel über 300 bis 400 Euro. Die günstigen Lebensmittel bringen sie über die Runden. Ein Großeinkauf liegt zwischen fünf bis zehn Euro. Pro Monat kann so eine Familie bis zu 200 Euro einsparen. Marion Vogel ist dem Arbeitsamt dankbar, das sie auf den Tafelladen hingewiesen hat. Sie meint, dass das noch viel mehr Behörden tun müssten.
Das Warenangebot deckt eine sehr breite Palette ab. Nur Molkereiprodukte und Fleisch sind inzwischen Mangelware. Lebensmittelskandale haben die Konzerne vorsichtig werden lassen. Obwohl die Markgräfler Tafel eine geschlossene Kühlkette nachweisen kann, wird sie kaum noch mit diesen Produkten beliefert. Ulrike Gronert kann gut damit leben, sie deckt ihren gesamten Bedarf im Laden ein. Was sie einspart, steckt sie derzeit in einen Töpferkurs bei der VHS. Einige Kunden nutzen nicht nur die Vorteile, sondern geben mit ihrer ehrenamtlichen Mithilfe im Laden zurück. Wer arbeitslos ist, sucht oft eine sinnvolle Beschäftigung. Bevor der Laden um 15 Uhr öffnet (montags bis freitags), ist viel Vorarbeit zu leisten: Die Regale werden täglich frisch eingeräumt, die eingeholten Waren sortiert, Obst und Gemüse gerüstet. Allein im Verkauf sind in einer Schicht zwölf Personen beschäftigt. Derweil bildet sich vor der Tür eine Schlange. Der Ansturm wird mit Losnummern in Schach gehalten. Die zweite Stoßwelle kommt um 15.30 Uhr. Dann wird für ältere Menschen, die dem Trubel nicht mehr so gewachsen sind, nochmals nachgelegt. Waren, die rar sind, werden mit Punkten markiert: rot für ein bis zwei, orange für drei bis vier und grün ab fünf Personen. Silvana Müller kennt Arbeitslosigkeit. Ihr Schweizer Maschinenbaubetrieb wurde von einer amerikanischen Firma übernommen. Ihres Arbeitsplatzes als Einkäuferin und Dolmetscherin für Italienisch ledig, hat sie sich von Anfang an der Markgräfler Tafel angeschlossen. Im Ehrenamt ist Frau Müller geübt: als Akkordeon-Dirigentin, Jugendleiterin und Ausbilderin. Jetzt "dirigiert" sie den Laden, umsichtig und über das Hauptamt hinaus. Jenseits ihres Organisationstalents ist auch die soziale Kompetenz der Ladenleiterin gefragt. Derzeit ist sie in großer Sorge um eine Frau, die sie vor drei Wochen zum letzten Mal gesehen hat. Die Frau hat ihr erzählt, dass sie ihre Wohnung verloren hat und deshalb jetzt im Auto schläft.
Viele der Tafelkunden haben Wohnungsprobleme. J.H., die eine Ausbildung mit einem Ein-Euro-Job beim Jugendhilfswerk in Freiburg finanziert, sucht gerade eine für sich und ihre Tochter. Das Problem: Die Wohnung darf höchstens 306 Euro kosten plus 95 Euro Nebenkosten. Für alles, was darüber liegt, muss sie aufkommen. Dass für die Kaution erst ein Antrag gestellt werden muss, schmälert zudem die Gunst von Vermietern, die meist abwinken, wenn sie hören, dass sie darauf einige Wochen warten müssen.

Kontakt: Wer helfen will, etwa mit einer Wohnung, oder sich mit dem Gedanken trägt, aber sich nicht traut, einfach im Tafelladen einzukaufen, kann sich mit Silvana Müller, 015204117241, in Verbindung setzen.

Badische Zeitung Freiburg
Gabriele Babeck-Reinsch, 9.3.2007, Badische Zeitung

 

 

Ehrenamtler haben Mühlenmuseum weit vorangebracht, aber Geld fehlt

Die Arbeiten an der Frick-Mühle sind vorangeschritten. Das ist der Verdienst zahlreicher Mitglieder des Markgräfler Museumvereins, die zum Mühlentag das Mühlrad fertig stellen wollen. Weitere ehrgeizige Projekte befassen sich mit dem Markgräfler Museum.

In seinem Bericht verwies Vorsitzender Bernhard Trub auf den Ausbau des Dachgeschosses des Museums, auf die Ausrichtung der Museumstreffs und den Fortschritt der Arbeiten an der Frick-Mühle. Bürgermeister René Lohs zählte in seinem Rückblick zahlreiche Events auf zur Geschichte Müllheims, wie etwa das Blankenhorn-Jahr, das nachhaltig im Gedächtnis der Bürger verankert sein werde. Lohs erinnerte auch an die Ausstellungen zur Reformation, zum Großherzogtum Baden und im Jahr der Weltmeisterschaft auch an die Geschichte des Fußballs. Die Blankenhorn-Ausstellung habe sogar dazu geführt, dass die Familie zahlreiche Objekte dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt habe, berichtete Lohs. Als touristisch wertvoller Beitrag schätzt der Bürgermeister das touristische Autobahnschild ein. Ein kulturhistorischer Höhepunkt ist für ihn der Nachlass des Ehrenbürgers und Künstlers Fritz Fischer. Eine Vielzahl der über 100 Bilder sollen in einer Retrospektive gezeigt und teilweise verkauft werden. "Das ist im Sinne von Ilse Fischer" , bezog sich der Bürgermeister auf das Testament. Bereichert wird die Sammlung des Museums zudem durch eine weitere Dauerleihgabe: Werke des bekannten Künstlers Emil Bizer. Sie werden vom 9. März an in einer Ausstellung gezeigt. "Höchsten Respekt" zollt der Bürgermeister den ehrenamtlichen Helfern, die am Aufbau der Mühle beteiligt sind. Die Anstrengungen des Museumsvereins rechtfertigten das große finanzielle Engagement der Stadt, damit die Frick-Mühle an Pfingsten 2008 rechtzeitig zum Stadtjubiläum in Betrieb gehen könne. "Das war eine richtige Schinderei" unterstrichen Bernhard Trub und Baudezernent Rudi Saumer die aufwendigen Arbeiten am Mühlengraben. Um die Überdachung der Radkammer fertig zu stellen, reichten die vom Gemeinderat bereitgestellten Mittel nicht aus, bedauerte Saumer. Deshalb wolle er weitere 15000 Euro beantragen. Auch die Spenden, so ergänzte Trub, werden den künftigen Betrieb auf Dauer nicht abdecken können. Das Museum soll weiterhin eine lebendige und vielfältige Institution sein, erklärte Museumsleiter Jan Merk. Dazu diene auch der Ausbau des Dachgeschosses und die Präsentation wertvoller Exponate, die dankenswerterweise von vielen Bürgern zur Verfügung gestellten wurden. Bis September 2008 sollen Planung und Arbeit im Dachgeschoss abgeschlossen sein. Die Ausstellungen im vergangenen Jahr seien weit über Müllheim hinaus von vielen Besuchern beachtet worden. Dass die Müllheimer Exponate teils von großer Bedeutung sind, zeigten die Leihgaben an andere Museen landesweit, stellte Merk fest. Einen Querschnitt durch die Museumsarbeit boten die Mitarbeiter Merks. Dabei ging es um die Vorzüge des Oberrheinischen Museumspass, um die Museumspädagogik, den Aufbau der Museumsbibliothek und den Aufbau eines Arbeitskreises Archäologie. Der neu gegründete Arbeitskreis Kunst, der vor allen Dingen die zeitgenössische Kunst pflegt, stellte sich vor. ...
mps, 8.3.2007, Badische Zeitung

 

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