Schwarzwald für Ehrenamtliche, Geschäftige und Erholungssuchende - Volunteering, Business and Holidays in the Black Forest


Elsass: Unsere Nachbarn im Westen  
Alsace: Nos voisins dans l'ouest
     

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Blick vom Feldberg-Grüble zwischen Seebuck und Todtnauer Hütte nach Südwesten am 23.1.2008
Blick vom Feldberg-Grüble zwischen Seebuck und Todtnauer Hütte nach Südwest am 23.1.2008:- hinten die Vogesen

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Almauftrieb vom Vallee Munster zur Ferme Auberge du Treh - Fernweidewirtschaft

Parade, Pilgerzug oder Prozession? Vielleicht von allem etwas. Es ist ein feierlicher Moment, wenn im Frühjahr die Kühe und Hirten auf die Alm hinaufwandern. Mitzuerleben ist das am 19.Mai im Münstertal im Südelsass. Hüa! Hüa! Mit sanftem Druck bleibt das Vieh in der Spur. Bevor auch nur eine Kuh in dem kleinen Dorf Mittlach im Münstertal zu sehen ist, hört man sie. Es ist ein Glockengeläut, das Tote aufwecken könnte. Die Parade der Hirten und der mit Glocken, Blumen und Tannenbäumchen geschmückten Kühe wird von einem jungen Mädchen in Tracht angeführt. Jede Kuh ist anders. Manche haben schwarze Flecken, andere braune Tupfer, einige sind dürr und lang, einige stämmig und kräftig, manche erscheinen gar anmutig grazil. Die meisten kommen vertrauensselig daher, ein paar wirken gefährlich. Allen gemeinsam ist der Drang auf die Berge, und sie wissen wo’s hingeht: ins Paradies der Kräuter und Blumen. Beim Anblick des Zugs hören Bäcker mit dem Backen auf, verschieben Hausfrauen den Wochenendeinkauf, und das Autowaschen muss auch warten. Alle stehen dann da, rufen Salut und machen Fotos, als wär’s das erste Mal, das eine Vosgienne, das typische Fleckvieh der Vogesen, vorm Fenster vorbei schaukelt. Dabei lebt der Brauch der Fernweidewirtschaft, Transhumanz genannt, schon seit Jahrhunderten in den Südvogesen. Verständlich, denn wenn es im Winter im Tal kalt ist, dann herrschen auf der Alm sibirische Temperaturen und brutale Winde. Das hält keine Kuh aus, geschweige denn ein Bergbauer. Darum überwintern Bauern und Vieh im Tal. Kenner wissen, dass der Winterkäse nur halb so gut schmeckt, weil die Kühe dann nur Heu zu fressen kriegen. Erst im Sommer, wenn es in die Kräuter und Blumen geht, hat der Münsterkäse das volle Aroma.
Zielort der Wanderung ist die Ferme Auberge du Treh von Jean-Paul Deybach unweit von Le Markstein in 1266 Meter Höhe. Der Wirt ist ein Vogesen-Urgestein. Sein Vater war schon Bergbauer, sein Bruder ist es, seine Kinder helfen mit, und sein ältester Sohn hat erst vor einigen Jahren den Hof übernommen. Als einziger trägt Deybach ein so genanntes Melkerkappel, das an einen gallischen Helm à la Asterix (nur ohne Flügel) erinnert. Rund 50 Kühe und doppelt so viele Menschen – Freunde, Touristen und Leute, die früher mal hier wohnten und Heimweh haben – sind es, die sich in Mittlach Deybach und den Hirten anschließen. Für die 18 Kilometer lange Tour ist eine ordentliche Kondition von Nutzen, sechs Stunden sollte man einplanen. Hin und  wieder bricht eine Kuh aus und stapft eine Böschung hinauf,  zertritt Farne, Frösche und Würmer, also alles, was ihr in den Weg kommt. Sofort rennen zwei Hirten herbei und bugsieren sie zurück auf den Weg. Hüa, Hüa!, rufen sie dann. Nach einer Stunde wird es ruhiger, man ist im Trott und statt zu fotografieren und mit einander zu quasseln kehrt Stille ein. Auch die Kühe hören mit dem Ausbüchsen auf. Eine Frau weiß, warum die Kühe vorne gehen und die Leute hinten: „Die Menschen wären zu schnell, die Kühe kämen sonst kaum mit." Nach einer, vielleicht zwei Stunden wird in einer Kehre Rast gemacht, und Jean-Paul Deybach hält eine launige Ansprache: „Salut tout le monde!" Er sagt, es verhalte sich genau andersherum: Die Menschen seien zu langsam, weshalb die Kühe aufs Tempo drückten. Als die Tannen- und Laubwälder einen Blick in die Vogesen frei geben, ist aus dem fröhlichen Frühsommer ein kalter, fast garstiger Herbst geworden. Wolkenverhangen und regnerisch. Gerade noch rechtzeitig vor dem großen Regen erreicht die Gruppe um die Mittagszeit die Ferme Auberge Uff Rain, die ein Sohn von Jean-Paul Deybach betreibt. Mittlerweile ist die „Herde" auf 200 Menschen angewachsen, wo sollen die nur alle Platz finden? Der Berghof ist zwar rappelvoll, aber der sauber geputzten Saustall hat Platz, und hier findet dann bei Eintopf mit Würstchen die Party statt. Der italo-elsässische Alleinunterhalter Mario Brunetti stimmt die Hymne die Münstertals an: „Minschtertal bisch mi lawe, bisch mi freid, juhé, in d’r Heimat isch’s am schenste ..." Fast alle singen mit. Eine Gruppe Schweizer, jeder wohl um die 60, 70 Lenze, hat sich Platz geschaffen und stellt sich im Kreis auf. Sie singen wie die Engel. Draußen ertönt der schaurige Klang der Alphornbläser, später Tanzmusik, Kontrabass und Akkordeon. Elsässer in Tracht zeigen die elsässische Flagge. Dann klart es auf. Und der Lindwurm aus Mensch und Tier zieht sich nochmal ein, zwei Stunden durch Buchenwälder und über morastige Wege, auf der Route des Crêtes, an Autos und Motorrädern vorbei und über große, weite Bergweiden. Mit einem Dankgottesdienst und einem Fest mit Tiroler Tanzmusik endet der Tag bei der Kapelle von Le Markstein. Wer sich vorher angemeldet hat, wird nun vom Shuttle-Bus gratis zurück ins Tal gebracht. Wer mag, geht mit den Hirten noch ein paar hundert Meter weiter zur Ferme du Treh. Dort gibt es Abendessen und einen Platz zum Übernachten. Die Kühe sind derweil schon fleißig am Kauen. Diese Kräuter und Blumen! Der Käse wird gut.

Transhumance - Fernweidewirtschaft: Die Wanderung mit Kühen und Hirten findet am Samstag, 19. Mai, statt. Treffpunkt ist um 9Uhr in der Ortsmitte von Mittlach (Münstertal). Information und Reservierung von Essen und Shuttle-Bus: Telefon 0033/389391679 (Ferme Auberge du Treh),
www.valleemunster-transhumances.fr 

Pascal Cames, 13.5.2012, www.der-sonntag.de

 

 

 Marschieren für die Zweisprachigkeit Deutsch-Französisch

Wie viel Deutsch muss sein, darf sein? Immer mal wieder erhitzt diese Frage die Gemüter der Elsässer. Nun demonstrieren Eltern für die Beibehaltung des bestehenden bilingualen Unterrichts.
Seit Beginn der 90er Jahre steigt der Anteil der Schulklassen mit zweisprachigem, deutsch-französischem Unterricht langsam aber beharrlich an. Doch die Debatte darüber, bis zu welchem Punkt die staatliche, von Paris abhängige Schulbehörde diesen Weg fördern soll, ebbt nicht ab. Sieben Prozent der Schülerinnen und Schülern nehmen das Programm in Anspruch. 19 000 elsässische Grundschüler besuchen bilinguale Klassen. Das Modell ist teuer und wird quer durch alle Schulformen angeboten. Was die einen als radikal empfinden, geht den anderen nicht weit genug. Die Elternverbände für die Zweisprachigkeit aber auch viele Politiker aus der Region empfinden die im Frühsommer bekannt gewordenen Pläne der Schulbehörde als Affront: Demnach sollen von 2012 an die Grundschulkinder in den bilingualen Klassen nicht jeweils zwölf Stunden in deutscher und französischer Sprache unterrichtet werden. Der Anteil des Unterrichts in deutscher Sprache soll auf acht Stunden sinken. Armande Le Pellec Muller, die Leiterin der Schulbehörde, ist überzeugt, vielen Familien auf diese Weise ein besseres Angebot zu machen. Denn das bisherige Modell ist nicht nur teuer, es ist in den Augen vieler Eltern auch elitär. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die zweisprachigen Klassen ein Sammelbecken von Kindern aus gut situierten, bildungsbürgerlichen Haushalten wurden, erläutert Le Pellec Muller. Für ihre Gegner hingegen ist dieser Vorstoß nichts anderes als ein Angriff auf die zweisprachige Kultur im Elsass.
Allzulange war Deutsch im Elsass verpönt. Vehement und nachhaltig versuchte die Pariser Politik das Nebeneinander der beiden Hochsprachen an den Schulen und des Dialektes im Alltag zu verdrängen. Deshalb marschieren seit Sonntag 50 Unterstützer der Zweisprachigkeit vom nördlichen Rand der Region bei Sarre-Union über Saverne, Wissembourg, Molsheim, Erstein, Straßburg und Sélestat Richtung Süden. Sie wandern für ihre zweisprachige Kultur, für ein Elsass, das weiter Deutsch spricht: "Ferde elsässisch Stolz", lautet ihr Motto. Am Sonntag wollen sie Colmar erreichen. "Was uns die Schulbehörde anbietet, ist lediglich ein Minimum", sagt Andrée Munchenbach, Generalrätin und Gemeinderätin im Straßburger Stadtteil Schiltigheim. "Das können wir nicht akzeptieren." Munchenbach wirbt wie viele andere in der Region für die Methode des Sprachbades, das nur dann funktioniert, wenn – wie der Name sagt – Kinder so früh wie möglich in maximalen Kontakt mit einer zweiten Sprache kommen. Je mehr man vom bisherigen Pensum abrücke, sagt sie, desto geringer der Effekt. Für Munchenbach und ihre Mitstreiter etwa vom Verein "Culture et bilinguisme" ist das bisherige Modell nicht verhandelbar. Zudem hätten sich sowohl die Region als auch die beiden Départements vertraglich bis 2013 an die Förderung des zweisprachigen Unterrichts mit jeweils zwölf Stunden Sprachanteil gebunden.
12.10.2011, Bärbel Nückles

Eine Europa-Region ohne europäischen Geist
Kein Fortschritt ist unumkehrbar, denn sollte man dies annehmen, so tauchen sogleich politische Fossile auf, die die Uhrzeiger wieder umdrehen möchten. Während im Badischen entlang der Rheinschiene Französisch als erste Fremdsprache unterrichtet wird, soll der von vielen Elsässer Familien mühevoll erstrittene Deutschunterricht schon wieder massiv zurückgefahren werden. Dies ist umso befremdlicher, wenn man bedenkt, dass im Elsass seit der Völkerwanderung ununterbrochen Deutsch gesprochen wurde. Die Protestfahrt der beiden Ex-Generalräte, die sich an die Spitze der Bewegung gesetzt haben, ist daher sehr zu begrüßen. "Mehr Demokratie wagen", könnte ihre Parole lauten, denn eine Europa-Region ohne europäischen Geist belässt irgendwann den Begriff Europa nur noch als Synonym für die Schuldenkrise. Dies kann nicht die Vision eines Europas des 21. Jahrhunderts sein.
28.10.2011, Roland Grassl, Bühl

Munsterkashuus in Gunsbach un Melker-Esse uffm Braunkopf

In Oberried het’s bi de guet b’suechte un abwechslungsriiche Alemannische Woche de Weideabtrieb leider verregnet. Aber wer bi de allerletschte Veraschtaltung de Ussflug in d Vogese mit em Gérard Leser mitg’macht het nach Gunsbach ins Kashuus un dennoo uff de Braunkopf zum Melker-Esse, isch entschädigt wore. Denn uffem Braunkopf henn mir dürfe ä kleine Almabtrieb erlebe mit Stücker 50 gschmückte Küeh mit große, lutte Glocke am Hals. Ä paar Johrzehnte z’ruck het’s noch Melker gen. „Melker sind keine verwöhnten Leute. Sie sind zufrieden mit viel Arbeit und wenig Bequemlichkeit. In den Melkerhütten- und häuschen „trifft man oft eine richtige Junggesellenwirtschaft an. Und meist leben sie allein, ohne Frauen“. Müssen selbst putzen. Und kein Wunder, dass es heißt, „Melker sind Putznarren“. 
Im Münsterkashuus het uns ä buschperi Maid in Holzschueh ebbs über de Zieger verzellt, ä Käs, wo unter Zusatz vun Essiglab uss de heißg’machte Molke g’wunne wurd. Er soll so schwer verdaulich sii, dass sogar d Hund’ vum Melker de Schwanz iizoge hen, wemmer ne-n- ä Stuck Zieger in de Napf g’heit het.. Do schmeckt de Süeßkaas mit eme Schuss Kirschwasser schu besser. B’sunders als Dessert. Un die Röigebragelti erscht, s Hauptesse vun de Melker! Rohi Katoffelschnitz, mit viel Anke in de Pfann’ gebrote. Sie mien guet „gekapft“ (zerstoße) sin un mit „Hianerfirzle (Eier) g’würzt. Un natürlig Rohmilch-Käs’ dezue.
Jedi Kueh het frijer ihr Namme g’haa. Eini miteme wisse Kopf  het Wisskopf g’heiße, eini mit sternartige, wisse Fleck Starni. Ä Melkerliedrefrain heißt: Kumma, Kalwala, Blassala, Flack un Starn, / Ich han i alli garn, / Kumma n alli har zua mer, / Gen i Salz derfer.
19.10.2011,
Stefan Pflaum  , www.dreisamtaeler.de

Mulhouse: Kann mehr Polizeipräsenz eine weitere Krawallnacht verhindern?

Brennende Autos und prügelnde Jugendliche: Die Krawalle im Mulhouser Stadtteil Bourtzwiller erreichten vergangenes Wochenende ein für das Elsass bislang ungekanntes Ausmaß. Das Viertel steht auf der Kippe – kann ein höheres Polizeiaufgebot helfen? ...... Sozialen Konflikten begegnen Frankreichs Großstädte seit Jahren mit einem staatlichen Sanierungsprogramm, der "rénovation urbaine". Die maroden Wohnsilos aus den 60er und 70er Jahren werden durch kleinteilige, moderne Mehrfamilienhäuser ersetzt. Wie so etwas aussieht, kann man in der Rue Brossolette, wenige Schritte von der Moschee entfernt, begutachten. 420 Sozialwohnungen wurden abgerissen, das "Quartier des 420". 94 Millionen Euro hat man sich Abriss und Neubauten allein in Bourtzwiller kosten lassen. Was also läuft schief hier? Woher rührt die Gewaltbereitschaft?
Alles von Bärbel Nückles vom bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/mulhouse-kann-mehr-polizeipraesenz-eine-weitere-krawallnacht-verhindern

Multikulti in der live-Variante
Wo ist denn das Problem? Die Franzosen haben sich doch sicher was dabei gedacht, als sie ihre Tore weit öffneten! Das ist Multikulti! - aber in der live-Variante - nichts mit handverlesenen Einzelpersonen, die jeder für sich die Ausnahme von der Regel darstellt und die dann im Fernsehen oder in der Politik vorgezeigt und herumgereicht werden. Vor genau diesen Zuständen haben die Mahner, die ihr als Rassisten bezeichnet, gewarnt! Manche kapieren es erst, wenn es drastisch wird! Gewalt und Bildungsverweigerung ist keine Frage 11-stöckiger Hochhäuser. Das zu glauben ist - sorry - bullshit. Es ist eine Frage der inneren Einstellung zu westlichen Zivilgesellschaften.
18.9.2011, Manfred Zorn

Eine Frage der inneren Einstellung zu westlichen Zivilgesellschaften
Herr Zorn, Sie haben leider recht, insbesondere, wenn Sie Gewalt und Bildungsverweigerung so erklären: "Es ist eine Frage der inneren Einstellung zu westlichen Zivilgesellschaften."
In der Schweiz, wo drei Sprachgruppen miteinander leben oder und in Teilen Ostdeutschlands, wo es ebenfalls eine brutale Jugendarbeitslosenquote, aber kaum Ausländer gibt, gibt es keine Ausschreitungen à la Bourtzwiller oder Tottenham. Die Gesellschaft hat dort noch ein gemeinsames Wertefundament, das als christlich oder auf christlichem Boden entstanden bezeichnet werden kann. (Tip zum Verständnis: Um christliche Werte zu haben, muss man nicht papsttreu oder gottgläubig sein. Das sind allgemeine kulturelle Werte.) Verschiedene Gruppen der multikulturellen Gesellschaft bringen jedoch von vorneherein keine Loyalität gegenüber westlichen Zivilgesellschaft mit.
18.9.2011, Martin Mattmüller

Herr Mattmüller, ein gemeinsames Wertefundament braucht man tatsächlich! Ob das christlich sein muß, möchte ich in Frage stellen. Aber ein christliches Wertefundament ist selbst mir als Agnostiker immer noch tausendmal lieber als in der Gewißheit zu leben, daß in unserem großen Haus "Europa" Gäste leben, die dieses Haus am liebsten zerstören würden.
18.9.2011, Manfred Zorn

Die mitteleuropäischen Christen, Agnostiker und Atheisten sitzen in einen Boot, nur merken das 90% von ihnen, auch in diesem Forum, nicht. Zahlreiche Agnostiker und Atheisten bekämpfen das Christentum und sehen dabei den Islam als Freund (Feind des gemeinsamen Feindes).
18.9.2011, Martin Mattmüller

 

Opération carton rouge pour le nucléaire: 11.juin Strasbourg

Samedi 11 juin 2011 : 3 mois de Fukushima - Alors que la catastrophe de Fukushima dure maintenant depuis 3 mois et que la situation est toujours très instable, les gouvernements et l'industrie nucléaire ne semblent pas prendre la mesure de l'urgence. Pire, tout est fait pour masquer la situation sur place et pour poursuivre coûte que coûte dans la fuite en avant atomique.
Censure et contrôle de l'information, mensonges, mise en danger délibérée de la population japonaise, et des travailleurs du nucléaire, simulacre de tests sur le parc nucléaire mondial, la mafia nucléaire montre son vrai visage.
Pourtant, l'accident de Fukushima est bel et bien là... faisant s'effondrer le mythe d'un nucléaire sûr, et venant rappeler au monde l'absolue nécessité de mettre en ?uvre une politique énergétique alternative, fondée sur les économies d'énergie et le développement des énergies renouvelables.
Le samedi 11 juin, trois mois exactement après le début de cette catastrophe, répondant à l'appel des antinucléaires japonais, appel relayé par le Réseau Sortir du nucléaire, l'association Stop transports-Halte au Nucléaire vous invite à un

rassemblement sur la Terrasse du Palais des Rohans à Strasbourg
samedi 11 juin de 11h à 11h30
pour dire ensemble
Tchernobyl, Fukushima, plus jamais ça !
Nous ne voulons plus du nucléaire qui fait peser des risques insensés sur les populations du monde entier. Il est grand temps de sortir du nucléaire !

Venez nombreux, avec si possible un sifflet pour siffler ensemble le (lobby) nucléaire.
Toutes les références visuelles au Japon sont bien sûr aussi les bienvenues ( vous pouvez en particulier imprimer les deux images ci-dessous que vous trouverez aussi en PJ)
10.6.2011, Pour Stop Transports-Halte au Nucléaire, Rémi Verdet


Grandes Ecoles - Ausbildung der Atomlobby von Frankreich

Die Eliten in Frankreich werden im Sinne des Staates an den "Grandes Ecoles" ausgebildet. Dieser Staatsadel bildet eine dauerhafte Atomallianz aus Regierungen und den Technokraten dieser Hochschulen und hält die hohen Posten in den staatlichen Aufsichtsgremien und der Nuklearwirtschaft besetzt. Das exklusive Staatskorps ist die effektive Atomlobby des französischen Staates und deren Glaube an die Atomkraft ist Staatsraison und sakrosankt. Da wird nicht über den ökonomischen und ökologischen Sinn oder Unsinn der Atommüll-Wiederaufbereitung oder gar über so banale Dinge wie eine Ausweitung der Evakuierungszone um Fessenheim diskutiert.
10.6.2011, BZ-Blog, Peter Matulla

 

Elsass-Logo gesucht: Klapperstorch, Münsterkäse und andere Klischees

Das Elsass sucht nach einem Logo, das die moderne, wirtschaftlich potente Region mit ihrer Geschichte verbindet. .... Und wenn dann am Ende doch ein alter Bekannter – der Storch etwa – auf dem Elsass-Logo prangen sollte? Dann wird sich hoffentlich niemand darüber grämen, dass Menschen eben auch und gerade die Klischees lieben: Im Fall Elsass wären die, wie gehabt, Fachwerk, Störche, Guglhupf, das Straßburger Münster und der Münsterkäse.  
Alles vom 17.2.2011 von Bärbel Nückles bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/klapperstorch-muensterkaese-und-andere-klischees--41401486.html

Der blau-gelbe Stern löst sich von allen Klischees
Ein Logo der Region Elsass gibt es schon, wie für jede andere französische Region auch. Das Elsass-Logo zeigt einen blauen Stern, dessen nach rechts oben gerichteter Strahl gelb gefärbt ist. Man erkennt die geografische Lage im Nordosten Frankreichs, wobei das Elsass die anderen – blau gehaltenen – Regionen hell überstrahlt, sich aber dennoch als Teil Frankreichs bekennt. Wichtig ist, dass dieses Frankreich seine traditionelle sechseckige Form (vgl. das Sechseck auf französischen Euromünzen) abgelegt hat und zum fünfstrahligen Europastern geworden ist. Zusätzlich wird die europäische Berufung des Elsass durch die Farbwahl blau und gelb unterstrichen. Und wenn man will, kann man aus der Form des Sterns ein großes A (für Alsace) herauslesen. Es ist ein gutes Logo, denn es vereinigt geografische, geschichtliche und wirtschaftliche Inhalte und es löst sich von den üblichen Elsassklischees der fünf C (Cathédrale, Coiffe, Choucroute, Cigogne, Colombage), mit denen schon der Zeichner Hansi (Jean-Jacques Waltz) seine Bewunderer übersättigt hat, auf europäische Weise.  
26.2.2011, Ulrich Raabe, Freiburg

 

Odilienberg-Neubau: der einfache Jakobsweg-Pilger wird abgewiesen

Ihren Bericht über den Odilienberg habe ich mit Erstaunen gelesen, da ich als Pilger dort leider etwas anderes erlebt habe. Anfang September war ich auf dem Jakobsweg. Als einfacher Pilger, allein und "ohne Mobiltelefon" konnte ich kein Zimmer vorbestellen, was normalerweise auf einer Pilgertour auch überflüssig ist. In Spanien ist dies auch nicht nötig, wer kommt, wird irgendwie untergebracht. Als ich auf dem Odilienberg nach dem sehr anstrengenden Aufstieg an der Rezeption ankam, wurde ich sofort abgewiesen mit dem Bescheid, es sei alles belegt, obwohl ich als Pilger sehr gut zu erkennen war mit Rucksack und Muschel. Zu dieser Zeit waren noch zwei Pilger vor Ort, die beide vorbestellt hatten. Ich musste also noch einmal 2,5 Stunden und zehn Kilometer nach Barr laufen, wo ich dann eine Unterkunft fand. Ich war maßlos enttäuscht und habe nicht verstanden, dass man in diesem großen Gebäudekomplex keinen Platz gefunden hat, man hat sich nicht einmal darum bemüht. Man bekommt den Eindruck, dass das Kloster zu einem großen Kommerztempel ausgebaut wurde und der einfache Pilger, der nur eine Nacht hier bleibt, völlig uninteressant ist.  
16.10.2010, Peter Oberlin, Freiburg

Hotel Odilienberg erneuert
Die Geschichte des Klosters reicht ins Mittelalter zurück. Im 12. Jahrhundert unter Äbtissin Herrad von Landsberg wurde hier eine der bedeutendsten Bilderhandschriften verfasst, der Hortus Deliciarum, deren Original 1870 beim deutschen Beschuss Straßburgs verbrannte. Die Legende der Heiligen Odilia wiederum stammt aus dem 8. Jahrhundert. Blind geboren, vom Vater verstoßen, durch göttliche Gnade sehend, wurde Odilia später die erste Äbtissin des ihr vom Vater zur Abbitte errichteten Klosters. Die Klosteranlage litt unter den Bauernaufständen, Kriegen sowie der Französischen Revolution und wurde erst Mitte des 19. Jahrhunderts wiederhergestellt. Mit 1,3 Millionen Besuchern im Jahr besitzt das Kloster vor allem während der Hauptzeiten des Pilgerjahrs um Ostern und Weihnachten so gar nichts Zurückgezogenes. Denn der Odilienberg ist auch eine Station auf der europäischen Route der Jakobspilger. Doch wie viel Tourismus verkraftet ein Ort wie dieser? Hess nimmt die beachtliche Besucherzahl als Herausforderung und begegnet ihr mit einem gemäßigten, einem kontrollierten Tourismus. Und der kann die Anforderungen eines Seminarhotels verbinden mit bescheidenen Wohnansprüchen der "ewigen Anbeter". Das sind Christen aus der Region, die sich eines auf dem Odilienberg seit 1931 praktizierten Rituals annehmen: 24 Stunden beten sie in Schichten für den Weltfrieden. Auch das gehört zum besonderen Geist des Ortes.
Alles von Bärbel Nückles vom 21.9.2010 bitte lesen auf
http://www.badische-zeitung.de/elsass-x2x/fuer-pilger-und-touristen--35664364.html

http://www.mont-sainte-odile.com/index.php?lang=de (D) oder www.mont-sainte-odile.com (F)

 

Cäsium im Kanal bei Fessenheim

Ein Umweltlabor hat in den Sedimenten des Rhein-Rhone-Kanals nahe Fessenheim Cäsium 137 gemessen. Institutsleiter Bruno Chareyron führt das nur zum Teil auf das am Kanal gelegene AKW
zurück. Cäsium 137, Produkt der Kernspaltung, wurde bei den Atomversuchen der 50er Jahre und nach der Katastrophe von Tschernobyl freigesetzt. Dennoch sei es bedenklich, sagt Chareyron, wenn immer
wieder radioaktive Elemente ins Kanalwasser abgegeben würden. "Manche Epidemiologen sind überzeugt: Jede zusätzliche radioaktive Belastung ist für den menschlichen Organismus zu viel." Er kritisiert auch die Tritium-Emissionen Fessenheims. 2009 waren es 24 340 Milliarden Becquerel. Damit überschreitet das AKW zwar nicht die Grenzwerte. Chareyron findet aber, die Grenzwerte seien zu hoch angesiedelt.
bnü, 14.10.2010

Hohe Grenzwerten des AKW Fessenheim
Auszug aus einem Interview in der Zeitung zum Samstag vom 2.Okt
Zas: Ist nicht schon bedenklich, dass auch im laufenden Betrieb in Fessenheim regelmäßig radioaktive Gase abgegeben werden?
Mayer: Dafür gibt es in Fessenheim diesen Schornstein, über den auch im Normalbetrieb ständig Radioaktivität an die Umwelt abgegeben wird. Außerdem hat Fessenheim keine Kühltürme und erhitzt den Rhein, an den ebenfalls ständig Radioaktivität abgegeben wird. Wir wissen, dass es in der Nähe von Kernkraftwerken eine erhöhte Krebshäufigkeit bei Kindern gibt.
ZaS: Obwohl es doch heißt, dass die Grenzwerte weit unterschritten seien. Sind solche Grenzwerte nicht realistisch?
Mayer: Das ist ungefähr so, als wenn man den Grenzwert für Rasen innerorts auf 300 Stundenkilometer festsetzen würde. Da fällt es einem alsAutofahrer dann schwer, diesen zu überschreiten..
ZaS: Wie kann das sein?
Mayer: Diese Grenzwerte stammen noch aus der umweltpolitischen Steinzeit, nämlich den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.Und in diese Grenzwerte hat man im Prinzip schon Störfälle mit einbezogen, also so, dass es selbst noch innerhalb der Grenzwerte läge, wenn bei einem Störfall größere Mengen an Radioaktivität austreten.
14.10.2010, BUND Oberrhein

 

Stocamine: Giftmüll in Wittelsheim enkelverträglich entsorgen

Billiglösungen dürfen die Zukunft des Grundwassers am Oberrhein nicht gefährden
BUND und französische Umweltverbände fordern "enkelverträgliche" Lösung


Im Jahr 1998 wurde gegen den heftigen Protest französischer Umweltschützer und des BUND die größte und "sicherste" französische Giftmülldeponie Stocamine im elsässischen Wittelsheim in Betrieb genommen. Unsere damaligen Warnungen vor Billiglösungen, vor möglichen Wassereinbrüchen und Bränden wurden nicht ernst genommen, denn laut Betriebsleitung sollten ja nur absolut unbrennbare Gifte, für Jahrtausende sicher, eingelagert werden.
Im September 2002 bemerkten dann die Bergleute der benachbarten Kaligrube giftigen Rauch. Sie verließen das Bergwerk, das dann auch geschlossen werden musste, denn das "Unmögliche" war eingetreten. Der laut Werksleitung "absolut nicht brennbare Giftmüll" in der benachbarten Deponie brannte über Wochen. Der BUND schenkte der Stocamine daraufhin in einer symbolischen Aktion einen Rauchmelder, denn solche Sicherheitsvorkehrungen waren in der größten Giftmüllgrube Frankreichs nicht vorgesehen gewesen.

Jetzt geht es um die zentrale Frage, was mit der beschädigten Deponie und dem Giftmüll (ca. 44.000 Tonnen, darunter Zyanid, Asbest, Arsen, sowie chrom- und quecksilberhaltige Substanzen) geschehen soll. Die Betreiberfirma Stocamine und ihr Hauptaktionär, die elsässischen Kalibergwerke, bevorzugen, wie zu erwarten, erneut eine "Billiglösung". Sie wollen die Stollen einfach mit Beton verschließen. Eine langfristig sicherere Lösung, wäre es, den Giftmüll wieder auszugraben und ordnungsgemäß zu entsorgen. Giftmüll "billig zu entsorgen", dieser Wunsch der Industrie, dem die Stocamine einfach folgte, kommt die französischen SteuerzahlerInnen so oder so teuer zu stehen. Vor dem Handeln braucht es vor allem eine genaue Analyse und mehr Transparenz, die bisher nicht gegeben war. Mit "Sparen am falschen Platz", mit unverantwortlichem Leichtsinn und mangelnder Kontrolle wurden der Brand und der sich verschlechternde Zustand der Stollen herbeigeführt. Wenn jetzt wieder an der falschen Stelle gespart wird, dann werden die Kosten einfach nur (passend zum heutigen Schuldenstaat) in die Zukunft geschoben... Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und französische Umweltverbände wollen eine tatsächlich zukunftsfähige "enkelverträgliche" Lösung und keine langfristig teure Verlagerung der Probleme in die Zukunft. Der interne Bericht der elsässischen Umweltbehörde zum Thema Stocamine sollte unbedingt ins Deutsche übersetzt werden und es ist höchste Zeit, dass sich die grenzüberschreitenden Gremien endlich auch einmal intensiv mit diesem wichtigen umweltpolitischen Regionalthema befassen. Der BUND wird diesen Wunsch nach der Übersetzung und mehr Informationen auch an das Regierungspräsidium stellen.
Axel Mayer, BUND Oberrhein, 14.7.2010

Es läuft alles genauso weiter wie vor Jahren
Sie schreiben: Die elsässische Kalimine Stocamine wird in 100 bis 150 Jahren überschwemmt werden und das Grundwasser am Oberrhein verseuchen. Vor Jahren habe ich mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz und mit Alsace Nature gegen das Giftmüllprojekt demonstriert. Wie immer waren alle Befürchtungen der Umweltschützer heruntergespielt und abgebügelt worden. Jetzt zeigt sich, dass wir recht hatten, ja es ist sogar noch schlimmer, als wir befürchteten. Und die falschen Gutachter von damals gutachten weiter, die Behörden verwalten weiter, die verharmlosenden Politiker von damals regieren weiter, die Verantwortlichen sind nicht verantwortlich, und die Steuerzahler und nachfolgenden Generationen zahlen die Zeche. Es läuft alles weiter auf beiden Seiten des Rheins. Und die Umweltschützer warnen vor neuen Gefahren und Gutachter und Politiker sind sich wieder absolut sicher, dass nichts passieren kann.   
Barbara Schmidt, 16.10.2010, Endingen

 

Hohkönigsburg hat spezielle Angebote für behinderte Menschen

Wer blind ist, kann Oberflächen befühlen, sich einen Gegenstand Stück für Stück ertasten – aber eine komplette Burg? Damit die Hohkönigsburg bei Orschwiller im Elsass auch für Besucher mit einer Behinderung erfahrbar und ein Erlebnis wird, stehen für sie einige neue Hilfsmittel zur Verfügung. Wie gigantisch sich die Gesamtanlage der vom deutschen Kaiser Wilhelm II. zu Beginn des 20. Jahrhunderts wiederhergestellten Feste ausnimmt, zeigt ein detailgetreues Modell aus einem mineralischen, dem Vogesensandstein möglichst nahe kommenden Kunststein am Eingang der Burg.

Befühlenswertes wurde nicht nur von außen dargestellt, sondern auch im Inneren der Türme und hinter den Mauern im Maßstab 1:150 haben die Straßburger Modellbauer das Vorbild getreu abgebildet. Strukturtäfelchen mit erhabenen Aufschriften in Braille – in französischer, englischer und deutscher Sprache – ergänzen das zwei Meter lange Modell. In drei Sprachen kann auch der Kommentar zu einem virtuellen Burgrundgang im Film abgerufen werden: Die Mühle des unteren Burghofs hat sich in ein barrierefrei erreichbares Burgkino verwandelt. Alternativ zu den heute in vielen Museen üblichen mobilen Audioguides hat die Hohkönigsburg für gehörlose Besucher so genannte Visioguides angeschafft. Das Gerät ist aufs Sehen ausgelegt: Statt einer gesprochenen Burgführung sieht der Benutzer den Kommentar auf dem Display dank einer Gebärdendolmetscherin – eine deutsche Fassung gibt es allerdings erst ab 2011.  
Bärbel Nückles, 2.7.2010

Eine integrative Veranstaltung wird auf der Hohkönigsburg am 11. und 12. September unter dem Motto "Eine Burg für alle" stattfinden. Rollstuhlfahrer werden dabei von ehrenamtlichen Helfern durch
die Burg getragen. Reservierung erforderlich.
Behinderte Einzelbesucher mit Ausweis und einer Begleitperson haben freien Eintritt. Eintritt für Behinderte in der Gruppe: 1,50 Euro pro Kopf. Gruppenbegleiter haben freien Eintritt.
Château du Haut-Koenigsbourg, Orschwiller, Tel. 0033/388825060

Spezielle Führungen für Sehbehinderte, Geistig Behinderte, Gehbehinderte sind buchbar.

 

Petite mains: Schonungslose Welt der Kinderdiebe - Verhaftung

Kleine Hände, "petites mains", nennt die elsässische Polizei minderjährige Einbrecher, die reihenweise Wohnungen in Südbaden heimgesucht haben. Ein Fahndungserfolg verschaffte den Beamten nun wichtige Einblicke in ein System, das viel von Zuhälterei hat.

Die elsässische Polizei nahm vergangene Woche einen Landfahrerplatz in Bischwiller im Nordelsass hoch. Von dort aus operierten drei Clans, die für Hunderte von Einbrüchen verantwortlich gemacht werden, für die sie minderjährige Diebe einsetzen. Die Polizei erhofft sich nun zumindest ein einstweiliges Ende der Einbruchswelle in den vergangenen Monaten: Zwischen Offenburg und Lörrach hatten die Wohnungseinbrüche bei Tag um 40 Prozent zugenommen. Viel wichtiger aber ist, dass die Polizei mit diesem Schlag Einblick in die Arbeitsweise der grenzüberschreitend tätigten Diebesbanden erhielt. Die mutmaßlichen Drahtzieher – fünf Männer und eine Frau zwischen 18 und 47 Jahren – stammen aus Südkroatien und Nordbosnien. Die in Colmar angesiedelte Sonderkommission "Balkans 68" hatte es mit Hintermännern zu tun, die unter bis zu 20 verschiedenen Pseudonymen zu finden waren und über eine Vielzahl falscher Papiere verfügten. Die Kinderdiebe – in der Mehrzahl Mädchen und junge Frauen – wurden wie bei einem Zuhältersystem ins Elsass gebracht: "Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Die kleinen Hände sind beliebig austauschbar", sagt der Chef einer Straßburger Ermittlungsgruppe, Jean-Luc Laumont, zur Arbeitsweise der Clans. Dass Wohnungseinbrüche ein einträgliches Geschäft sind, beweisen im Fall des Camps in Bischwiller mehrere konfiszierte Luxuslimousinen, Schweizer Uhren, Designerhandtaschen und Geld – Dollar, Euro, Schweizer Franken. In Paris, wo die französische Polizei zwei weitere Drahtzieher dingfest gemacht hat, die am Dienstag nach Colmar überstellt wurden, beschlagnahmte die Justiz zwei Wohnungen im Wert von mindestens einer Million Euro. Der Aktionsradius der Bande reichte von der Schweiz über den Oberrhein hinaus bis nach Belgien, Spanien und Großbritannien, nach Hamburg und Bayern. "Offensichtlich", sagt Staatsanwalt Bernard Lebeau, "ist das Elsass für solche Dinge strategisch günstig gelegen."
 
Andere Banden lassen sich durch die Verhaftungen nicht abschrecken. Erst durch Schüsse in den Hinterreifen eines Personenwagen konnte die Polizei am Montag vor dem Grenzübergang bei Hartheim zwei Einbrecher stoppen. Es handelte sich, so die Polizei, um zwei junge Männer, die sie einer der Diebesbanden mit Lager im Elsass zurechnet. Beide behaupteten nach ihrer Festnahme, sie seien noch Kinder – was ihnen die Polizei nicht abnimmt. Kurz zuvor waren die beiden in ein Wohnhaus in Grezhausen eingebrochen.
Bärbel Nückles, 25.5.2010


 

 

Elsass wirbt mit Mühlrad mit Solarantrieb in Shanghai

Mühlrad 2.0 mit Solarantrieb: Der Pavillon der Elsässer auf der Expo Schanghai

Riesenmöglichkeiten für findige Unternehmer: Die elsässische Wirtschaft steht mit mehr als einem Bein in China. Tomi Ungerers "Rad der Energie" begrüßt die Besucher am Eingang des elsässischen Pavillons, Werbefilme und eine Fotoausstellung versprechen ein Elsass der Traditionen und des Fortschritts. Das Elsass zeigt sich in Schanghai von seiner besten Seite: Frankreichs Kleinster an Fläche und Meister beim Exportvolumen pro Kopf präsentiert sich auf der Expo 2010 mit einem eigenen Pavillon. Technisch und ästhetisch ist das Passivhaus Inbegriff all dessen, woraus man im Elsass gerne sein Image zusammensetzt. Der Pavillon in der "Urban Best Practice"-Area, in der auch Freiburg und Basel ihren Auftritt haben, hat das Seitenprofil einer Raute, ist von Photovoltaik überzogen und steckt mit seiner Glaslamellenfassade und seinen Moospolstern voll Know How des modernen Bauens. Weltausstellungen sind Orte der Superlative, und das gigantische Gastgeberland ist ein Markt der Riesenmöglichkeiten für ehrgeizige und findige Unternehmer. Millionen Besucher, lauter potenzielle Geschäftspartner, Auftraggeber, Abnehmer und künftige Elsass-Touristen tummeln sich sechs Monate lang auf dem Ausstellungsgelände. Jeder Tag werde den Bekanntheitsgrad der Region mehren, frohlockt das offizielle Elsass. Damit das klappt, haben mehrere Partner ihr Portemonnaie geöffnet und steuern 750 000 Euro für das Bauwerk mit Gesamtkosten in Höhe von 2,3 Millionen Euro bei. Mit 400 000 Euro trägt die Region den größten Teilbetrag. 200 000 Euro zahlt die Stadtgemeinschaft Straßburg, 50 000 Euro Mulhouse und 100 000 Euro stammen vom französischen Energieversorger Electricité de France. Alles Weitere muss sich aus privaten Quellen finden.

Ecomusée bietet nun alle Infos auch auf Deutsch

Am Eingang werden wir freundlich begrüßt und bei Bedarf erklären uns die jungen Empfangsleute auch auf Deutsch, was wir heute hier im elsässischen Ecomusée erleben können. Dann machen wir uns auf den Weg, zu Fuß oder im Pferdewagen. Frankreichs größtes Freilichtmuseum startet an diesem Wochenende in eine neue Saison. Nach schwierigen Jahren, ungewisser Zukunft und dem teilweisen Verlust der Selbstbestimmung verantwortet der Verein nun wieder alles – vom Empfang über den Ticketverkauf bis zu den Aktionen in seinen 70 Fachwerkhäusern. In mehr als einem Vierteljahrhundert, seit das Ecomusée von geschichtsbegeisterten jungen Leuten gegründet wurde, entstand im Kalibecken bei Ungersheim auf einem zehn Hektar großen unwirtlichen Gelände eine ganz eigene Natur- und Kulturwelt. Hier gibt es Seen, Flüsschen, Wiesen, Kräutergärten und Wege und all die erhaltenen Häuser aus den verschiedenen Ecken des Elsass. Häuser, Bauernhöfe, Werkstätten, eine Kapelle und ein Bahnhof, eine Schule, ein Sägewerk und eine Mühle. Das älteste unter ihnen stammt noch aus der Zeit der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus. Fachwerkhäuser gelten seit jeher als Immobilie: Sie lassen sich abbauen wie ein Baukasten und andernorts wieder aufstellen. Diese Häuser in ihrer elsässischen Vielfalt für die Nachwelt zu bewahren, das war der Ursprungsgedanke der Ecomuséegründer. Heute bemüht sich das Museum mit seinem neuen Direktor Pascal Schmitt um eine möglichst authentische Darstellung des Lebens Anfang des 20. Jahrhunderts. In der beginnenden Saison werden erstmals richtige Familien an den Wochenenden zwei der Häuser, darunter ein Arbeiterhaus, bewohnen. "Das Arbeiterhaus hat einen Gemüsegarten, die Leute ziehen ihre Schweine groß, es gibt Eltern und Kinder, ganz so wie es sein soll", sagt Museumsdirektor Pascal Schmitt. Am ersten Wochenende der Saison legt er in der Rolle des Kochs sogar selbst Hand an: Den Besuchern wird ein historisches Menü mit Lamm und Löwenzahnsalat kredenzt. Neu ist auch der Barbier: Die Frisörvereinigung von Mulhouse stiftete eine komplette historische Ausstattung, die in einem der Fachwerkhäuser untergebracht wurde. Wer möchte, kann sich beim Museumsbesuch eine Rasur wie unsere Großväter gönnen. Erstmals leiten uns durch das Ecomusée Straßenschilder in drei Sprachen: Französisch, Elsässisch, Deutsch. Ab Herbst sind zudem 30 Sprachsäulen auf dem Gelände geplant, die als Alternative zu den verbreiteten Audioguides mit Kopfhörer den Besucher nicht isolieren, trotzdem aber wertvolle Hinweise in französischer, englischer und deutscher Sprache liefern sollen. Das Ecomusée stellt sich mehr und mehr auf deutschsprachige Besucher ein. Deshalb vermeidet das neue deutsche Motto auch eine wörtliche Übersetzung und lautet knapp: So viel zu erleben. Abgesehen von den Neuheiten gibt es noch immer, was erfahrene Besucher kennen: Etwa die Schule, ein Klassenzimmer anno 1900, als die Kinder noch mit dem Rohrstock gezüchtigt wurden und Deutsch die offizielle Sprache des Elsass war. "Auch das ist Teil unserer Geschichte", betont Schmitt. Bäuerliches Leben und die traditionellen Handwerksberufe bestimmen das Grundprogramm. Vor allem aber richtet sich das Ecomusée nach dem Rhythmus der Jahreszeiten, nach dem Rhythmus der Bauernfeste, religiösen Feiern, der Volkskunst und des Brauchtums der Region. So steht zu Ostern der traditionelle Osterputz auf dem Programm. Aus Schokolade werden Hasen, Fische und Eier gegossen und aus Biskuit Osterlämmer gebacken. An den Osterfeiertagen können die Kinder Eier im Museumsgarten suchen und die Tradition des Ostereier-Rennens wird wiederbelebt. Ähnlich werden andere religiöse Feste über das Jahr mit ihren Ritualen zelebriert. Aber auch zu modernen Festen wie der in Frankreich beliebten Fête de la Musique Anfang Juni lädt die Dorfgemeinschaft ein, bis das Ecomusée-Jahr in der Advents- und Weihnachtszeit mit ihren Bräuchen und duftenden Zutaten gipfelt. Wer die vielen schönen Dinge aus der Vergangenheit, wer das originalgetreue Detail liebt und gerne Menschen über die Schulter schaut, wie sie schmieden, sägen, kochen, weben, backen oder Schnaps brennen, der wird das Ecomusée mögen. "Wir wollen hier nicht nur erklären, wie das Leben damals aussah", sagt Pascal Schmitt. "Wer zu uns kommt, soll erleben, dass es vor hundert Jahren nicht unbedingt nur beschwerlicher war: Es hatte trotzdem eine ganz besondere Qualität."
Bärbel Nückles, 27.3.2010, www.badische-zeitung.de

Ecomusée d’Alsace, 68 90 Ungersheim
Tél 03 89 74 44 74

http://www.ecomusee-alsace.fr/divers/so-viel-zu-erleben.html

 

Stiftung Fefa: Keine Entschädigung an Kinder elsässischer Wehrmachtssoldaten

Dem Aktivisten Bernard Rodenstein ist die Fondation Entente Franco-Allemande, eine Stiftung für deutsch-französische Aussöhnung, ein Dorn im Auge. Denn sie verweigert sich der Forderung, die der Präsident des Vereins der elsässischen Kriegswaisen für seine Klientel erhebt: Den Kindern der im Krieg getöteten zwangseingezogenen elsässischen Soldaten solle die Stiftung eine Entschädigung zahlen.

Die ursprüngliche Bestimmung der Fondation Entente Franco-Allemande (Fefa) mit Sitz in Straßburg war die Entschädigung der Malgré-nous, also jener Soldaten aus dem Elsass und aus dem lothringischen Département Moselle, die im Zweiten Weltkrieg gegen ihren Willen in die deutsche Wehrmacht und die Waffen-SS eingezogen wurden. In den 80er Jahren wurden an 86 000 Zwangseingezogene jeweils 1300 Euro ausgezahlt. Für diesen Zweck hatte die deutsche Bundesregierung 250 Millionen D-Mark der Stiftung überwiesen. Laut Stiftungspräsident André Bord hat die Fefa insgesamt sogar noch einiges mehr für Entschädigungen und zur Unterstützung von Veteranen ausgegeben. Trotzdem verfüge sie noch über ein gewisses Vermögen: "Wir haben unser Geld sinnvoll angelegt." Die Entschädigungsansprüche sind inzwischen weithin abgegolten. Daher hat die Stiftung ihre Leitung umgebaut und die Statuten geändert. Das Verwaltungsgremium wurde um fünf deutsche Mitglieder auf 19 Personen erweitert, unter ihnen der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth und der Direktor des deutsch-französischen Instituts in Ludwigsburg, Frank Baasner.
Schon seit längerem gibt die Fefa einen Teil ihres Vermögens für Aktionen aus, die sich auf die deutsch-französische Zusammenarbeit richten, beispielsweise für eine Umfrage zum Wir-Gefühl der Bevölkerung am Oberrhein. Die Stiftung hält es für konsequent, dass sie sich künftig verstärkt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und besonders der Jugendarbeit zuwendet. "Da gibt es die schöne Idee, Zusammentreffen zwischen Zeitzeugen aus der Kriegszeit und Jugendlichen grenzüberschreitend zu initiieren", sagt Frank Baasner, Mitglied des Präsidiums der neuen Fefa. An die von Rodensteins Verein vertretenen Kriegswaisen hat man aber nicht gedacht, als die Statuten der Stiftung geändert wurden. Bord, Präsident auch des neuen Fefa-Verwaltungsrates, sagt zur Forderung Rodensteins und seiner 700 Mitglieder: "Dieses Problem liegt nicht in der Kompetenz der Stiftung, es obliegt dem Staat." Rodenstein hat gegen die neuen Projekte der Stiftung im Prinzip nichts einzuwenden, begreift aber die Ablehnung seiner Forderung nicht: "Die Stiftung denkt, ihre Aufgabe sei erledigt, obwohl sie noch Geld hat. Unsere Väter hätten genauso zum Kreis der Entschädigungsberechtigten gehört." Die Kinder der gefallenen Zwangseingezogenen aus dem Elsass haben in Frankreich kein Anrecht auf eine Entschädigung. Denn ihre Väter kämpften für Nazi-Deutschland.
Umstritten war die Fondation Entente Franco-Allemande schon früher, allerdings aus einem anderen Grund: Jahrzehntelang weigerte sie sich, die 5800 überlebenden Zwangsarbeiterinnen des Reichsarbeitsdienstes und des Kriegshilfedienstes aus dem Elsass und aus Lothringen zu entschädigen. Im Sommer 2008 wurde der Weg dann auf Druck aus Paris frei dafür.
Angesichts der Neufassung der Stiftung kratzen noch andere an deren Fassade. Elsässische Historiker befürchten, dass die Hamburger Alfred-Toepfer-Stiftung, deren Gründer während des "Dritten Reiches" und weit in die Nachkriegszeit hinein enge Kontakte mit Nazigrößen unterhielt, versuchen könnte, über die Fefa im Elsass wieder Fuß zu fassen. 1996 platzte der von der Toepfer-Stiftung finanzierte Straßburg-Preis und beendete deren Arbeit im Elsass. Und dies zu Recht, folgt man dem Straßburger Historiker Alfred Wahl. Dieser bestreitet in seinem 2006 erschienenen Buch über ehemalige Nazis in der Bundesrepublik die Ernsthaftigkeit des Toepferschen Sinneswandels nach Kriegsende.
Rodensteins Wut auf die Fondation Entente Franco-Allemande gibt das neue Nahrung. In erster Linie geht es ihm aber um eine bescheidene finanzielle Unterstützung. "Ich habe zum Beispiel darum gebeten, ob die Stiftung nicht die Reisekosten zu den Gräbern unserer gefallenen Väter in Osteuropa übernehmen könnte." Der Staat zahlt nur die Kosten bis zur Staatsgrenze. Von einem Wohnort im Elsass kommt dieser Betrag bei einer Reise nach Osteuropa nicht einmal einem Taschengeld gleich.
Bärbel Nückles, 20.3.2010




 

 

Französische Atomlobby gegen Stilllegung von Fessenheim

Der französische Vertreter des TRAS http://tras-atpn.org/vorstand.html -Vorstands (Trinationaler Atomschutzverband) vertrat kürzlich auf einer Fessenheim-Info-Veranstaltung
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/auf-dem-klageweg-ans-ziel--26204104.html die Einschätzung, dass die französische Atomlobby gerade in Fessenheim schwer bemüht ist, eine Stilllegung zu verhindern, weil man sonst einen Dominoeffekt befürchtet. Ich finde, dass eine solche Botschaft Mut
macht und zum Ärmel aufkrempeln anstachelt. Auch deshalb schicke ich gerne den für Euch übersetzten Bericht der französischen AF zur nuklearen Lage der Grand Nation rum - Balsam für die Seelen derer, die das genau so kommen gesehen haben.
2.2.2010, Eva Stegen, EWS Schönau

Die französischen Stromexporte sind im Jahr 2009 auf ihr niedrigstes Niveau seit einem Vierteljahrhundert abgefallen, ein Abfall, der auf die rückläufige Nachfrage in Europa auf Grund der Wirtschaftskrise zurückzuführen ist, aber auch auf zahlreiche Pannen in den französischen Atomkraftwerken. Frankreich hat 2009 eine Netto-Strommenge von 24,6 TWh exportiert. Dieser Wert, der innerhalb eines Jahres um 47 % gesunken ist, ist der geringste seit 1985, zu Zeiten als der französische Nuklearpark noch im Aufbau war. Das http://www.arte.tv/de/Alle-Rubriken/1032336.html Hexagon (=Frankreich) hatte damals rund 40 Atomreaktoren, gegenüber 58 heute. Aufgrund der Größe dieses Nuklearanlagenparks, dem zweitgrößten der Welt, ist Frankreich traditionell der führende Stromexporteur in Europa, vor Deutschland. Das war auch in 2009 der Fall, jedoch in geringerem Maße als in den Jahren zuvor. Der französische Strom-Außenhandeslüberschuss hat sich auf ein Drittel des Wertes von 2002 reduziert. Dieses Phänomen erklärt sich dadurch, dass der Strombedarf schneller ansteigt als die Stromproduktion. Während kein Großkraftwerk mehr ans Netz ging seit der Inbetriebnahme des AKW Civaux (Vienne) 1999, wurde die Nachfrage kontinuierlich gesteigert durch die Entwicklung im Elektronik-Bereich, ein Plus von 13% innerhalb von 10 Jahren. Darüber zwingt die Entwicklung der Elektroheizungen zu immer weiteren Stromimporten im Winter: während der sehr kalten Tage stieg der Verbrauch sprunghaft an und überstiegt so die Produktionskapazitäten. Daher wurde am 16. Dezember, einem besonders strengen Wintertag, mit einem Stromimport 140 GWh ein historischer Rekord aufgestellt. Dieses Phänomen wurde im letzten Jahr noch verschärft durch die Pannen und die Streiks in den Atomkraftwerken der EDF, die die Produktionsmenge des nuklearen Kraftwerksparks auf den niedrigsten Stand seit 1999 gedrückt haben. Erschwerend kommt hinzu, dass dieser Abwärtstrend nicht durch die Wasserkraft kompensiert werden konnte. Aufgrund der geringen Niederschlagsmengen produzierten die Wasserkraftanlagen 9,2% weniger Strom als in 2008. Während die Stromproduktion insgesamt um 5,5% abfiel blieb der Verbrauch relativ stabil. In Frankreich ging er nur um 1,6 % zurück, während der Rückgang in Europa durchschnittlich 3,8% (in Italien - 6,7%) auf Grund der Wirtschaftskrise betrug. (Deutschland: http://www.bdew.de/bdew.nsf/id/DE_20091228_PM_Erneuerbare_erzeugten_16_Proz ent_des_Stroms?open > -5% , Anm. d.Ü) Die rückläufigen Stromexporte sind also Ausdruck der Krise, die die Nachfrage der Nachbarländer zurückgehen ließ, so die Auslegung von Dominique Maillard, Vorsitzender der Transportnetgesellschaft Réseau de Transport d'Electricité RTE am Mittwoch, während einer Pressekonferenz. "Unser Land hat weniger Kunden im Ausland gefunden" um seinen Strom zu verkaufen, beteuerte er.  Belgien, mit einem Strombedarfsrückgang von 6% in 2009, hat auch nur ein Drittel gegenüber dem Vorjahr an französischem Strom importiert. Was bisher nicht veröffentlicht wurde: Belgien ist selbst zum Netto-Stromexporteur geworden, in Richtung Frankreich. Wegen des weit verbreiteten Rückgangs der Stromnachfrage, die in Europa Stromproduktionskapazitäten verfügbar gemacht hat, war EDF übrigens versucht, Strom im Ausland zu kaufen, selbst als Kraftwerkskapazitäten in Frankreich verfügbar waren. Strom aus belgischen Atomkraftwerken einzukaufen dürfte in der Tat kostengünstiger sein, als ein Heizöl-Kraftwerk in Frankreich in Gang zu setzen. De Facto hat Frankreich im Jahr 2009 an 58 Tagen ausländische Elektronen eingekauft, gegenüber an 6 Tagen im Jahr 2008. Schließlich könnte diese Situation auch das französische Handelsdefizit negativ beeinflussen. 2008 schlug die Elektrizität mit 2,8 Milliarden Euro im Land zu Buche.


 

 

Hafner-Keramik in Soufflenheim m Nordelsass

Seit Menschengedenken werden aus Erde Gefäße gefertigt, weniger als Kunstgegenstände, sondern vielmehr, um darin Nahrungsmittel aufzubewahren oder zuzubereiten. Dies gilt auch für die mittlerweile kunstvoll verzierte Hafner-Keramik aus dem nördlichen Elsass. Dieses prachtvolle, bäuerliche Bedarfsgeschirr, wird auch heute noch hauptsächlich aus Lehm des Haguenauer Forsts produziert, der sich durch Feuerfestigkeit auszeichnet. In einer Legende heißt es, dass ein Töpfer seinerzeit Kaiser Barbarossa das Leben rettete (jener wurde von einer Wildsau angegriffen) und sich Kaiser Barbarossa daraufhin erkenntlich zeigen wollte, indem er den elsässischen Bauern erlaubte, Lehm aus dem Haguenauer Forst für ihre Töpferarbeiten abzubauen. Hafner Keramik ist das häufigst anzutreffende elsässische Töpferprodukt. Die Keramik wird mit etwa 1000° C gebrannt und mit einer dekorativen Bemalung versehen. Zuerst wird Lehm auf einer Drehscheibe geformt und danach mehrere Tage getrocknet. Die Herstellung des vielfarbigen Dekors erfolgt in mehreren Etappen. Durch das Eintauchen in die Engobe, entsteht die Grundfarbe – danach wird das Dekor aufgetragen. Traditionelle Verzierungen sind Margeritten, Vögel, Blumen und Punktmuster. Die Tonware wird anschließend mit einer bleifreien Glasur überzogen. Nach jeder Etappe wird die Keramik getrocknet, bis sie letztendlich gebrannt wird. Eine aufwendige Angelegenheit. Noch heute kennt man die klassischen Keramiken: „Milichhafe“, die „Terrine“, in der der Elsässer so gerne seinen „Baeckeoffe“ backt, die „Koejelhopfform“ oder die „Oschterhaseform“. Noch heute kennt man die klassischen Keramiken: „Milichhafe“, die „Terrine“, in der der Elsässer so gerne seinen „Baeckeoffe“ backt, die „Koejelhopfform“ oder die „Oschterhaseform“.
20.12.2009, gesamten Text bitte lesen auf www.kulturjoker.de

 

Solidarissimo - 1. franz. Tourismusmesse für faires Reisen in Colmar

Faires Wirtschaften und Tourismus – ist das nicht ein Widerspruch in sich? Michel Claude organisiert die erste französische Tourismusmesse für faires Reisen, "Solidarissimo", die während des internationalen Reisesalons in Colmar stattfindet. Analog zum fairen Handel wollen Claude und die Organisation "Tourismus ohne Grenzen" als Initiatoren der Messe Entwicklungsländern wie Togo, Benin oder Mali helfen, einen Tourismus zu entwickeln, der nachhaltig die lokale Wirtschaft unterstützt. Bärbel Nückles sprach mit Michel Claude.

BZ: Bei fairem Reisen denkt man zunächst an Rucksacktouristen, die sich mit wenig Komfort begnügen. Was steckt hinter Ihrem Konzept?
Claude: Üblicherweise würde man unter fairem Tourismus einen Tourismus verstehen, der die Umwelt und die lokalen Strukturen bewahrt. Wir gehen weiter. Fairer Tourismus kann nur tragfähig sein, wenn er sich aus dem Nischendasein hinausbewegt. Dafür müssen wir Entwicklungsländern, die mehr Tourismus wollen, helfen, diesen auf eine professionelle Basis zu stellen.
BZ: Ist das nicht schon der erste Schritt in Richtung Massentourismus?
Claude: Nein, was wir anstreben, sind logistische Hilfen, Ausbildung im Management und letztlich einen maximalen Rückfluss der Gewinne an die einheimische Bevölkerung. Der Ertrag aus dem Tourismus soll im Land bleiben. Die Reiseziele sollen gestärkt werden und autonom bleiben.
BZ: Was hat die Bevölkerung davon?
Claude: Sie soll davon profitieren, indem lokale Händler mit ihren Produkten Devisen einnehmen. Es müssen Arbeitsplätze entstehen. Die Wirtschaft vor Ort soll langfristig gestärkt werden. Was wir anstreben, ist, dass der Tourismus eine eigene Produktionskette hervorbringt. Es muss mehr dabei herauskommen, als dass 20 Familien vor Ort besser leben.
BZ: Was erwartet den Besucher Ihrer Messe?
Claude: Natürlich präsentieren sich wie bei jeder Messe Reiseziele und Veranstalter. Wir stehen für einen Qualitätstourismus und ungewöhnliche Reiseziele. Es gibt auch Stände, die über fairen Handel und faires Wirtschaften informieren.
BZ: Reist, wer fair reist, nicht zwangsläufig teurer?
Claude: Nicht unbedingt. Analoge organisierte Reisen nach Brasilien, Peru oder Indien liegen auf dem gleichen Preisniveau. Teuer wird eine Reise, sobald ein Flugticket für solch eine Distanz dabei ist.
BZ: Warum findet der erste faire französische Reisesalon in Colmar statt?
Claude: "Tourismus ohne Grenzen" wurde im Elsass gegründet. Ich selbst habe lange für das "Maison d’Alsace", die touristische Vertretung des Elsasses, in Paris gearbeitet.
SITV-Reisemesse, Colmar, Messegelände, Fr, 6. Nov., bis So, 8. November, täglich 10 bis 19 Uhr, Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro; www.sitvcolmar.com
30.10.2009

Die meisten Infos zu Tourismus ohne Grenzen gibts hier:
http://www.tourisme-sans-frontieres.com/

 

Département du Haut-Rhin und Landkreises BH: Zusammenarbeit

Zum Foto: Die Spitzen von Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald und Conseil Général du Haut-Rhin stoßen auf ein exemplarisch gutes deutsch-französisches Verhältnis an: (v.l.) Hubert Miehe, Canton de Neuf-Brisach, Dorothea Störr-Ritter, Landrätin, Charles Buttner, Président, Brigitte Klinkert, Vice-président, Helmut Unseld, Erster Landesbeamter, Frédéric Striby, Vice-président.

Foto: Landratsam

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und das Département Haut-Rhin pflegen einen intensiven und produktiven Austausch bei grenzüberschreitenden Themen. Bestes Beispiel dafür ist die jüngste gemeinsame Sitzung der grenzüberschreitenden Ausschüsse des Landkreises und des Conseil Général im Landratsamt. "In der Vielfalt der grenzüberschreitenden Gremien über den Rhein hinweg wird oft übersehen, dass viele substanzielle Fortschritte der bilateralen Zusammenarbeit der Gebietskörperschaften und Behörden zu verdanken sind", so Landrätin Dorothea Störr-Ritter bei der Begrüßung der französischen Gäste. Störr-Ritter hatte seit ihrem Amtsantritt als einen Schwerpunkt die
Kontakte zum Conseil Général du Haut-Rhin ausgebaut. Das Département du Haut-Rhin ist sozusagen der Nachbarkreis auf der westlichen Seite des Rheins und grenzt auf einer Länge von rund vierzig Kilometer an den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die räumliche Nähe biete Chancen für eine Vielzahl von Aspekten bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, so Störr-Ritter. Das Département du Haut Rhin hat rund 700 000 Einwohner und ein Budget von rund 600 Millionen Euro. Der Sitz des Conseil Général ist in Colmar. Die französische Delegation unter der Führung des Präsidenten des Generalrats, Charles Buttner, brachte selbst zahlreiche gute Vorschläge in die gemeinsame Sitzung der grenzüberschreitenden Ausschüsse mit. Ein Konzept zur Verbesserung des Personalaustausches ist
da genau so zu nennen, wie die Vergleichsdaten zur Umsetzung der EU-Wasserrechtsrahmenrichtlinie und den Vorschlag eines gemeinsamen Projekts für einen besseren öffentlichen Zugang zur französischen Rheininsel zwischen Neuenburg/Chalampé und Breisach/Vogelgrun. Charles Buttner, nannte die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald exemplarisch und ein Beispiel für die Metropolregion am Oberrhein. "Ich bin stolz, dass die Arbeit so voran kommt", so Buttner. Zahlreiche Treffen auf Dezernats- und Fachbereichsebene hätten für beide Seiten wertvolle Erkenntnisse gebracht, sei es im Sozialbereich, beim Umweltrecht oder auch bei Renaturierungsmaßnahmen. Äußeres Zeichen der sehr guten Zusammenarbeit der deutschen und französischen Ausschüsse war die Tatsache, dass auf eine Dolmetscheranlage verzichtet werden konnte. Sowohl die Landrätin und ihre Verwaltung als auch die Vertrerinnen und Vertreter aus dem Oberelsass sind sehr gut für eine gemeinsame Verständigung in der Sprache des Nachbarn gerüstet.
Weiteren gemeinsamen Projekten steht damit auch von dieser Seite her nichts mehr im Wege. Oder auf französisch gesagt: "Au travail"!
18.11.2009, Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald

 

Infobest-Sprechtag für Grenzgänger am 19.11. in Neuf-Brisach

Erstmals auch für Existenzgründer: Der jährliche Sprechtag für Grenzgänger von Infobest Vogelgrun/Breisach wartet in diesem Jahr mit einer Neuerung auf. Erstmals richtet sich das Informationsangebot auch an Existenzgründer. Seit einiger Zeit stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Infobest Vogelgrun/Breisach fest, dass sich immer häufiger auch Selbstständige oder potentielle Unternehmensgründer an die binationale Beratungsstelle wenden. "Da sich hier oft ganz spezifische Fragestellungen ergeben, beispielsweise im Bereich des Steuerrechts, des Sozialversicherungsrechts oder zu Fördermöglichkeiten, möchten wir auch diesem Personenkreis kompetente Ansprechpartner bieten", so Carine Léon, französische Referentin bei
Infobest. Experten der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein und der Chambre de Commerce et d'Industrie Colmar et du Centre Alsace beraten jetzt am Grenzgängersprechtag zu Fragen der Existenzgründung und Selbständigkeit im Nachbarland. Daneben stehen die Vertreterinnen und Vertreter der Finanzämter, der Arbeitsverwaltungen sowie der Familien-, Kranken- und Rentenkassen natürlich auch zu allen weiteren grenzüberschreitenden Fragen und Problemen als Ansprechpartner zur
Verfügung. 15 Institutionen werden vertreten sein. Im Einzelnen sind das: Finanzamt Emmendingen, Centre des Impôts Colmar, AOK Breisach, CPAM Colmar, Deutsche Rentenversicherung Rheinland Pfalz, CRAV Alsace Moselle, CICAS, Agentur für Arbeit Freiburg, Pôle Emploi Colmar, Pôle Emploi
Alsace, Familienkasse Offenburg, L-Bank, CAF du Haut-Rhin, IHK Südlicher Oberrhein, CCI CCA Colmar
Sprechtag am 19. November
im SIVOM Pays de Brisach, 16 rue de Neuf-Brisach,
68600 Volgelsheim

Die Beratungen werden als Einzelgespräche durchgeführt und sind kostenlos. Es ist allerdings eine vorherige Anmeldung bei Infobest erforderlich.
Kontakt aus Deutschland: 07667 83299.
Kontakt aus Frankreich: 03 89 72 04 63.


11.11.2009

© by freiburg-schwarzwald.de, Kontakt, Update 21.05.12